(ots) - Mögliche Geheimdienst-Panne untersuchen
Die Grande Nation ist schockiert. Sieben Menschen, darunter drei
jüdische Kinder, wurden offenbar von einem islamistischen Terroristen
aus Toulouse kaltblütig ermordet. Seine Kugeln trafen Schutzlose, und
Frankreich in Gänze. In die Trauer mischt sich die Gewissheit, dass
unsere modernen Gesellschaften in Europa mit allen Errungenschaften
wie Freiheit und Toleranz jeden Tag verteidigt werden müssen. Ob
Rechts- und Linksradikale oder islamistische Fanatiker: Wie Norwegen
nach den Breivik-Morden und Deutschland nach der NSU-Terrorserie ein
Zeichen der Geschlossenheit gesetzt haben, wird auch Frankreich
Flagge gegen Extremismus zeigen. Jüdische und muslimische
Repräsentanten in Paris machen es mit Solidaritätsbekundungen vor.
Präsident Sarkozy sollte nicht den Fehler begehen, den
Fahndungserfolg der Polizei als den eigenen zu verkaufen. Das ist
verlockend, weil der Wahlkampf nur offiziell eine Anstandspause
einlegt. Doch schon jetzt stellt sich die unliebsame Frage, wie es
sein kann, dass ein den Geheimdiensten bekannter Dschihad-Kämpfer in
Frankreich ungestört Menschen ermorden konnte. Sollte es stimmen,
dass der Franzose im afghanisch-pakistanischen Grenzgebiet in
Al-Kaida-Lagern war, müsste die Gefahrenabwehr zwingend auf Lücken
überprüft werden. Die Anti-Terror-Behörden in Berlin sollten sich
ähnlich selbstkritisch hinterfragen. Denn bei Al-Kaida wird auch
Deutsch gesprochen.
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