(ots) - Der Offshore-Branchenverband WAB
begrüßt die heute in Berlin vorgelegten Ergebnisse der Arbeitsgruppe
zum beschleunigten Netzausbau für Offshore-Windenergie und drängt auf
deren unmittelbare Umsetzung. Der Verband fordert insbesondere die
Hilfe des Bundes bei Haftungs- und Finanzierungsfragen.
"Wenn sich der Netzausbau noch weiter verzögert, werden die
politischen Ziele für Offshore-Wind weit verfehlt. Das wäre
katastrophal für die deutsche Offshore-Windindustrie.", so Ronny
Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB. Nach Angaben von
Experten werden unter den gegenwärtigen Bedingungen nur rund 5
Gigawatt bis 2020 in deutschen Gewässern installiert werden. Das
politische Ziel liegt mit 10 Gigawatt doppelt so hoch. Die stark
mittelständisch geprägte Industrie hat in den letzten Jahren im
Vertrauen auf dieses Ziel dreistellige Millionenbeträge in Technik,
Produktionskapazitäten und Infrastruktur investiert. Hinzu kommen
Millioneninvestitionen der Länder in diesem Bereich. "Die
Investitionen und die Arbeitsplätze dürfen nicht gefährdet werden.",
so Meyer. Jede weitere Minute Verzögerung koste den Unternehmen bares
Geld und zukunftsträchtige Arbeitsplätze unterstreicht Meyer. Derzeit
arbeiten rund 6.000 Beschäftigte in der deutschen Offshore-Industrie.
Bis 2021 erwarteten Experten bisher einen Anstieg auf bis zu 33.000
Beschäftigte. Diese Arbeitsplätze finden sich bereits heute im
gesamten Bundesgebiet.
Derzeit verhindern im Wesentlichen ungeklärte Haftungsrisiken
weitere Investitionen in die seeseitigen Netzanschlüsse. Die WAB
fordert daher, dass mögliche Schäden, die trotz technischer und
organisatorischer Vorkehrungen nicht wirtschaftlich versicherbar
sind, durch den Bund übernommen werden. Dieser Ansatz der
Risikoübernahme durch den Bund ist auch aus anderen Industrien
bekannt. "Die Risikoübernahme durch den Bund muss unverzüglich
umgesetzt werden.", fordert Meyer, "das wäre das Signal auf das wir
so lange warten", so Meyer weiter.
Seit Ende Januar haben Vertreter des Bundeswirtschaftsministeriums
(BMWI) und des Bundesumweltministeriums (BMU), des Bundesamtes für
Seeschifffahrt und Hydrographie (BSH) und der Bundesnetzagentur
(BNetzA) in einer Arbeitsgruppe zusammen mit Länder- und
Industrievertretern, Vorschläge zur Beschleunigung der Netzanbindung
der Offshore-Windparks erarbeitet. Die Arbeitsgruppe wurde von der
Kommunikationsplattform "Stiftung der deutschen Wirtschaft zur
Nutzung und Erforschung der Windenergie auf See" moderiert.
Die Windenergie-Agentur WAB ist das führende Unternehmensnetzwerk
für Windenergie in der Nordwest-Region und bundesweiter
Ansprechpartner für die Offshore-Windenergiebranche in Deutschland.
Dem Verein gehören mehr als 350 Unternehmen und Institute aus allen
Bereichen der Windenergieindustrie, der maritimen Industrie sowie der
Forschung an.
Pressekontakt:
Ronny Meyer, Geschäftsführer der Windenergie-Agentur WAB
Email: ronny.meyer(at)wab.net
Tel.: 0173-7946082