(ots) - Obwohl Informationstechnik längst zu einem
Schlüsselfaktor in der Wirtschaft geworden ist, sind rechtliche
Fragen auf diesem Gebiet kaum erforscht. Um diese (Wissens-)Lücke zu
schließen, fördert die RWTÜV-Stiftung eine Juniorprofessur zum Thema
IT-Recht. Prof. Dr. Thomas Hoeren vom Institut für Informations-,
Telekommunikations- und Medienrecht der Westfälischen
Wilhelms-Universität Münster wird die Juniorprofessur betreuen.
Warum drohte die Einführung des bundesweiten LKW-Maut-Systems oder
die Entwicklung des europäischen Satelliten-Navigationssystems
Galileo zu scheitern? Thomas Hoeren, Professor für Informations- und
Medienrecht an der Universität Münster, nennt einen der Gründe: "80%
aller Softwareprojekte scheitern im ersten Anlauf ganz oder
teilweise, weil weder Auftraggeber noch Auftragnehmer bei Abschluss
des Vertrages wissen, was genau bei einer solch hochkomplexen
Entwicklungsaufgabe auf sie zukommt." Meist komme es im Verlauf eines
IT-Projekts zu rechtlichen Streitigkeiten über die Frage, was von
Seiten des Auftraggebers an Leistungen geschuldet sei bzw. was nicht
mehr nachgefordert werden könne. Hoeren: "Da hilft das 100 Jahre alte
Werkvertragsrecht des Bürgerlichen Gesetzbuches oft nicht mehr
weiter."
Die Förderung durch die RWTÜV-Stiftung läuft über einen Zeitraum
von insgesamt sechs Jahren. "Der Kandidat oder die Kandidatin wird
sich in dieser Zeit z. B. intensiv mit der Frage beschäftigen, wie
sich die permanent erforderlichen Änderungen im Verlauf eines
Softwareprojektes in rechtlich klare Sollvorgaben fassen lassen",
erläutert der Vorstandsvorsitzende der RWTÜV-Stiftung, Professor
Karl-Friedrich Jakob, die Zielsetzung des Förderprojektes. Mit Beginn
des Wintersemesters 2012/2013 startet die Juniorprofessur. Aktuell
läuft die Suche nach einem geeigneten Kandidaten bzw. einer
geeigneten Kandidatin, für die dann bundesweit erste Professur im
IT-Recht.
Ãœber die RWTÃœV-Stiftung
Die RWTÜV-Stiftung wurde 2007 vom RWTÜV e.V. gegründet.
Stiftungszweck ist die "Förderung von Forschung und Wissenschaft auf
den Gebieten Sicherheit, Technik und Umwelt". Mittlerweile
unterstützt die RWTÜV-Stiftung an allen namhaften Hochschulen des
Landes NRW Forschungsprojekte, deren Spektrum von der Nanotechnologie
bis zur Bild gebenden medizinischen Diagnostik reicht.
Pressekontakt:
Gabriele Schimmel
RWTÃœV GmbH
Leitung Vorstandsbüro und Öffentlichkeitsarbeit
Tel.: +49 (0) 201/12 52-150
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