(ots) - Es war nicht zu erwarten und wäre von Joachim Gauck
nicht richtig gewesen, mit einer Ruck-Rede zu beginnen. Der neue
Bundespräsident hat den richtigen Weg gewählt, um behutsam und doch
deutlich für sich und für uns alle abzustecken, wohin für ihn die
Reise gehen soll.
Das er dabei das Terrorregime der Nazis klar kennzeichnete, die
SED-Diktatur im Osten aber nicht einmal beim Namen nannte, darf man
registrieren. Es ist bewusst geschehen. Ein Gauck, der von "unserem
Land" redet, will in seiner ersten Rede als Bundespräsident nicht
alte Gräben aufreißen, Ängste schüren, sondern alle sammeln, die er
auf seinem Weg in die Zukunft mitnehmen kann.
Was ihn umtreibt, überschreibt er mit seinem Freiheitsbegriff -
gegen alle Ängste und offen für die Gestaltung der Zukunft in einer
demokratischen verfassten Gesellschaft. Das ist der stärkste Ansatz,
mit dem er seine Präsidentschaft antritt. Jenseits aller
politisch-parteilicher Festlegung, Engstirnigkeit und Mutlosigkeit.
Gaucks eigentliches Programm ist seine Offenheit, die auf einem
festen, auch historisch begründeten Fundament ruht.
Und auf seinem Gottvertrauen.
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