OV: Saarbrücker Signale
Thema: Der Wahlausgang im Saarland
Von Dirk Dasenbrock

(ots) - Nein, zu beneiden ist Saar-SPD-Chef Heiko Maas
wirklich nicht. Er ist gezwungen, mit Annegret Kramp-Karrenbauer, der
klaren Wahlsiegerin, eine Koalition zu bilden. Das heißt für seine
Partei das bittere Los des Juniorpartners - und für ihn selbst wohl
den Abschied vom Traum des Ministerpräsidenten in Saarbrücken. Aber
es nützt nichts: Maas hat keine Alternative.

Denn Oskar Lafontaine ist keine Option. Der Linksfraktionschef hat
zwar seinen Vorschlag für die Option Rot-Rot-Grün in die Debatte
geworfen. Aber Lafontaine ist, um mal einen Begriff aus der Seefahrt
zu benutzen, eine "lose Deckskanone". Man kann nie wissen, wann die
explodiert. Aber immer zur Unzeit. Seriöse Politik mit nachhaltigem
Charakter wäre in einer Dreier-Koalition kaum umzusetzen. Das weiß
Maas, und darum geht er zähneknirschend in die schwarz-rote
Regierung. Wohl wissend, dass die Sozialdemokraten als Juniorpartner
einer Regierung - wo auch immer - kontinuierlich an Strahlkraft
verlieren.

Im übrigen ist das Wohl und Wehe des kleinen Saarlands im
bundesrepublikanischen Gesamtmaßstab eigentlich fast zu
vernachlässigen. Ginge nicht von da aus eine Signalwirkung für die
neue Verfasstheit der Parteienlandschaft. Mit einer Piraten-Partei,
die aus dem Stand und ohne Programmatik oder Infrastruktur die
Fünf-Prozent-Hürde locker meistert. Ob sie auch den inhaltlichen
Politik-Alltag meistert, ist eine völlig offene Frage. Und die FDP?
Bietet ein desaströses Gesamtbild. Letzte Ausfahrt
Nordrhein-Westfalen.



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Datum: 27.03.2012 - 10:22 Uhr
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