Findet der gefürchtete Klimawandel vor allem in den Köpfen statt? Bedeutet zunehmende Phantasielosigkeit das baldige Ende der menschlichen Zivilisationen? In dem märchenhaften und skurrilen Roman "Drei Prinzen" von Christian von Kamp soll die Menschheit gerettet werden - nicht vor den Folgen der Klimaerwärumung, sondern vor geistiger Austrocknung.
(firmenpresse) - Der neue Roman Christian von Kamps, den er, wie seine vorhergehenden Roman, auf seiner Website als kostenloses eBook anbietet, verbirgt hinter der Gestalt einer märchenhaften Handlung utopische, nicht ganz ernst gemeinte Gesellschaftsentwürfe und fragt zugleich nach der Menschlichkeit unserer alles planenden Zeit.
Drei Beamte namens Prinz werden ausgesandt, drei goldene Gegenstände zu finden, die die Menschheit retten sollen, denn eine zunehmende CO2-Konzentration im Blut führt zum Anstieg der Hirntemperatur - und bedroht die Phantasie der Menschen. Die "Prinzen" gelangen auf unterschiedlichen Wegen in eine Welt unter dem Meer und begegnen dort einem uralten Volk, das drei Reiche bewohnt. Nach märchenhaften Abenteuern finden sie schließlich den Obersten Lehrer...
Leseprobe:
„Träumst du schon wieder?“
Ich zuckte zusammen, dann öffnete ich meine Augen.
Über den Frühstückstisch hin schaute Ulrike mich halb spöttisch, halb vorwurfsvoll an. „Mit deiner Tagträumerei wird es immer schlimmer. Reich mir lieber mal die Butter rüber.“ Nach kurzem Schweigen meinte sie, „Die Realität ist hart genug“ nachschieben zu müssen. Verständlich, die Unterleibsentzündung machte meiner Freundin seit Wochen zu schaffen.
Von der Haustür her ertönte ein stürmischen Klingeln.
„Es gibt kaum etwas Schlimmeres“, fuhr ich auf, „als Störungen beim Essen. Warum können die Leute nicht warten, bis man sich vom Tisch erhoben hat?“ Vielleicht lag der Grund für meine Überreaktion darin, daß ich mich durch solche doch alltäglichen Vorkommnisse häufig in unseren Tischgesprächen, aber auch in meinen Gedanken und Träumen gestört fühlte.
Nachsichtig lächelnd stand Ulrike auf. Kurz darauf hörte ich von der Haustür her ihre Stimme. „Komm bitte mal, mein Prinzchen. Es ist für dich.“
Der elegant gekleidete Bote, sicher kein gewöhnlicher Briefträger, wollte mir persönlich die Sendung überreichen. Sein „Auftrag“ laute so. Er drückte mir den Umschlag in die Hand, verabschiedete sich höflich, „Einen schönen Tag dann noch, Herr Prinz“ – wobei er Ulrike zu übersehen schien –, dann stieg er auf der Beifahrerseite in den wartenden schwarzen Mercedes mit den verspiegelten Scheiben, der rasch davonfuhr.
Was war das denn gewesen? Ulrike und ich schauten uns verdutzt an.
„Der Absender?“
Ich sah nach, auf dem Umschlag war keiner vermerkt. Ungeduldig riß ich ihn auf. Wir standen immer noch in der Eingangstür.
„Vom Ministerium für Besondere Angelegenheiten“, staunte ich. „Wußtest du, daß es das gibt?“
„Und? Mach‘s nicht so spannend.“
„Moment ... bla bla bla ... hier: ‚Sie haben, gemeinsam mit zwei weiteren Personen, den kürzlich in Ihrer Dienststelle durchgeführten Auswahltest als Bester bestanden’ ... Hm, da war doch diese seltsame Prüfung vor einigen Wochen“, erinnerte ich mich wieder. Kein Wunder, daß ich die Sache in der Gedanken-Schublade abgelegt hatte, Beamte wurden neuerdings mit Befragungen nur so überschüttet; alles sollte besser werden, aber ich hatte den Eindruck, das Gegenteil war der Fall. „Es wurden Personen für eine ‚Sonderaufgabe‘ gesucht, Genaueres hatten sie nicht geschrieben. Wir dachten, es ginge um berufliche Veränderungen, aber dann kam keine Rückmeldung.“
„Lies lieber weiter vor.“
„ ‚... werden Sie mit sofortiger Wirkung nach Berlin versetzt. Melden Sie sich bitte am Montag, den 23. Juli‘ ... – das ist ja schon übermorgen! – ‚in unserem Hauptgebäude in der Wilhelm-Karl-Grimm-Straße 111, Raum 12, bei Frau Ministerialdirektorin Zwerchnase.‘ “
Schriftsteller
Christian von Kamp
Peter-Adolphs-Str. 18
40593 Düsseldorf
Christian von Kamp