(ots) - Unter der Ãœberschrift "Angst in ein schlechter
Ratgeber", hat der Industrieverband Agrar (IVA) am Dienstag auf die
Veröffentlichung des neuen Greenpeace-Einkaufsratgebers "Essen ohne
Pestizide" reagiert. Die am 26. März veröffentlichte Broschüre
bewertet Obst- und Gemüsesorten nach Pestizid-Rückständen.
Ausgewertet wurden dafür unter anderem über 20.000 Daten der
Lebensmittelüberwachung. Auffällig waren vor allem Waren aus dem
Nicht-EU-Ausland. Greenpeace wendet seit 2012 ein neues
Bewertungssystem an, das strengere Maßstäbe als die behördliche
Risikobewertung anlegt und auf dem Vorsorgeprinzip basiert.
Der IVA behauptet, Greenpeace hätte erstmals behördliche Daten in
einen Ratgeber einfließen lassen. Greenpeace stellt klar: Schon im
Ratgeber "Essen ohne Pestizide" aus dem Jahr 2007 hatte die
unabhängige Umweltorganisation Ergebnisse der Lebensmittelüberwachung
für die Bewertung von Obst und Gemüse herangezogen. Daraus
resultierte ein erstes Ampelsystem für Pestizid-Rückstände in
konventionell erzeugtem Obst und Gemüse nach Herkunftsland.
Weiterhin unterstellt der Lobbyverband, Greenpeace würde die Daten
dramatisieren, um Verbraucher zu verunsichern und einen
Vermarktungseffekt zu erzielen. Greenpeace stellt klar: Auch die
aktuellen Einkaufsempfehlungen dienen dem vorbeugenden
Verbraucherschutz. Seit 2003 veröffentlicht die Organisation
Pestizidtests. Seitdem hat sich einiges getan: Alle großen
Handelsketten wie Aldi, Lidl, Edeka, Kaiser's Tengelmann, Metro, Rewe
und Kaufland haben ihr Bio-Sortiment ausgeweitet und eigene Programme
zur Verringerung der Rückstände aufgelegt.
Für die Neuauflage des Pestizid-Ratgebers wurde ein neues
Bewertungssystem angewendet, das Greenpeace mit wissenschaftlicher
Beratung erarbeitet hat. Die zusätzlich eingeführten Vorsorgefaktoren
für die Akute Referenzdosis (ARfD) und die täglich duldbare
Aufnahmemenge (ADI) sind wissenschaftlich begründet und nicht
überzogen. Der Bewertung von so genannten Mehrfachrückständen widmet
Greenpeace zudem besondere Aufmerksamkeit.
Den Einkaufsratgeber sowie ausführliche Informationen zu
Datengrundlagen und Auswertungsmethoden finden Sie unter
www.greenpeace.de. Für Rückfragen erreichen Sie den
Greenpeace-Chemieexperten Manfred Santen unter Tel. 040-30618-255
oder 0151-1805 3387.