(ots) - Es liegt klar auf der Hand: Die berufsbildenden
Schulen (BBS) haben das Nachsehen. Das Kultusministerium gibt in
Sachen Unterrichtsversorgung den allgemeinbildenden Schulen den
Vorrang. Für diese Ungerechtigkeit gibt es keine Rechtfertigung -
oder Entschuldigung. Im Gegenteil. Das Versäumnis ist eklatant. Denn
das duale Ausbildungssystem ist eine deutsche Besonderheit mit einer
langen Erfolgsgeschichte. Auch Berufsschüler haben ein Anrecht auf
volle Unterrichtsversorgung. Zu ihrem eigenen Wohl, wie auch zum
Nutzen für die Wirtschaft und die gesamte Gesellschaft.
Im Gegensatz zu allgemeinbildenden Schulen haben die BBS keine
starke eigene Lobby. Eltern schlagen kaum Alarm, weil die meisten
Schüler bereits volljährig sind. Umso mehr ist die Landesregierung
gefordert, aus eigener Initiative für Gerechtigkeit zu sorgen.
Der Hinweis aus dem Kultusministerium, dass berufsbildende Schulen
bewilligte Stellen nicht besetzt hätten, ist dreist. Von Stichproben
ist die Rede. Da drängt sich die Vermutung auf, dass man wusste, wo
hineingepiekt werden sollte, um Einzelfälle zu verallgemeinern. Und
überhaupt hat die komplette Antwort auf die Anfrage des
SPD-Abgeordneten Claus Peter Poppe einen streckenweise geradezu
bedenklichen abwiegelnden Charakter.
Das alles kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass die Statistiken
klar zu erkennen geben: Der Lehrermangel an den BBS ist ein
landesweites Problem und zum Teil eklatant. Vor allem in Sachen
Theorie-Unterricht. Der Missstand, muss schnell behoben werden.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de