(ots) - Manchmal weiß man, wodurch man Stress hat. Oft
aber auch nicht - er ist einfach da. Bewältigen kann man ihn aber
nur, wenn man sich mit den Ursachen auseinandersetzt. Darauf weist
die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und Wohlfahrtspflege
(BGW) hin.
Stress gehört für viele Menschen zum Arbeitsalltag. In der
richtigen Dosis kann er leistungssteigernd sein, wenn aber keine
Entspannung mehr möglich ist, wird er zum Problem. Dann kann er
Schlafprobleme verursachen, Magen-Darm- oder Rückenbeschwerden,
Hauterkrankungen oder psychische Erkrankungen wie Depressionen oder
Burn-out.
Zu wenig Zeit, zu viel zu tun - so lauten meist die Begründungen,
wenn jemand häufig Stress hat. "Dabei ist Zeitdruck oft nur eine von
mehreren Ursachen. Stress entsteht häufig durch das
Aufeinandertreffen verschiedener Faktoren", erläutert
Diplom-Psychologin Sabine Gregersen von der BGW, bei der rund sieben
Millionen Berufstätige gegen die Folgen von Arbeitsunfällen,
Wegeunfällen und Berufskrankheiten versichert sind. "Um ihn
erfolgreich zu bewältigen, ist es deshalb wichtig, sich die möglichen
Auslöser bewusst zu machen."
Nach den Erfahrungen der BGW tragen oft Mängel in der
betrieblichen Organisation dazu bei, dass Stress aufkommt - etwa
ungenaue Arbeitsaufträge oder geringe Entscheidungsspielräume. Weiter
können häufige berufsfremde Tätigkeiten eine Rolle spielen. Auch ein
hoher Lärmpegel, eine unergonomische Arbeitsumgebung, Schicht- und
Nachtdienst oder einseitige Bewegungen und Körperhaltungen gehören
oft zu den Auslösern.
"Weitere Faktoren sind auf der zwischenmenschlichen Ebene zu
finden", ergänzt die BGW-Psychologin. "Das können Konflikte mit
Kollegen oder Vorgesetzten sein, wenig Anerkennung für die geleistete
Arbeit, ungerechtfertigte Kritik oder schwierige Kunden. Häufig führt
auch die persönliche Einstellung zu Stress, etwa wenn man meint, es
allen recht machen zu müssen und nicht nein sagen zu dürfen."
Generell können private Aspekte wie eine Doppelbelastung durch Beruf
und Familie oder finanzielle Sorgen den Druck noch verstärken.
"Wer sich häufig gestresst fühlt, sollte in Ruhe alle Bereiche
durchgehen, die möglicherweise eine Rolle spielen", rät Sabine
Gregersen. Dann kann für jeden Stressfaktor überlegt werden, wie er
sich reduzieren oder vielleicht sogar ganz vermeiden lässt.
Info-Tipp: Die Ratgeber-Broschüre "Diagnose Stress" der BGW
enthält einen kurzen Test, mit dem sich belastende Faktoren im
Arbeitsalltag identifizieren lassen. Das Heft kann unter
www.bgw-online.de, Suchstichwort "Diagnose Stress" aus dem
Internetportal der BGW heruntergeladen werden. Es ist für Berufe des
Gesundheitswesens und der Pflege geschrieben, aber viele Aspekte
lassen sich auf andere Branchen übertragen.
Diese und weitere aktuelle Meldungen der BGW finden Sie unter
www.bgw-online.de im Pressezentrum.
Ãœber uns
Die Berufsgenossenschaft für Gesundheitsdienst und
Wohlfahrtspflege (BGW) ist die gesetzliche Unfallversicherung für
nicht staatliche Einrichtungen im Gesundheitsdienst und in der
Wohlfahrtspflege. Sie ist für rund sieben Millionen Versicherte
zuständig.
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