(ots) - Zugegeben. Kinder und Jugendliche zu unterrichten,
kostet Nerven. Zumal der Respekt gegenüber den Lehrern nachgelassen
hat und viele Eltern das Wort Erziehung nicht mehr kennen. Doch sich
Respekt zu verschaffen, das gehört zu den basispädagogischen
Aufgaben. Es funktioniert wohl nicht mehr. Und wenn zum Dauerfrust
dann die Chance besteht, alles hinter sich zu lassen, ist die
Versuchung groß. Finanzielle Sorgen drohen nicht.
Anders als Angestellte bekommen Beamte die volle Lohnfortzahlung
so lange sie krank sind - das kann mitunter mehrere Jahre lang
dauern. Die Frühpensionierung wird hinausgeschoben, weil dann weniger
Geld kommt. Kaum aufgegangen ist der Plan, langzeitkranke Lehrer, die
sich andere Tätigkeiten im Schuldienst zutrauen, auf freiwilliger
Basis in andere Stellen zu vermitteln. Warum auch sollten die
Betreffenden es auch tun? Sie sind so gut wie sonst kaum eine
Berufsgruppe abgesichert.
Hohe psychische und physische Belastung, Ãœberstunden, ein nerviges
Umfeld, Verwaltungsaufwand und die Forderung nach
überdurchschnittlichem Engagement: Das gibt es woanders ebenfalls
zuhauf.
Den Beamten-Rettungsschirm leider nicht. Deshalb: Hut ab vor allen
Lehrern, die nicht die neue Mode Burnout mitmachen. Sondern den ganz
normalen Alltagsstress meistern.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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