(ots) - Für den Schutz alter Buchen protestieren am
morgigen Samstag, den 31. 3., Greenpeace-Aktivisten in ganz
Deutschland. In 54 Städten verteilen sie an Infoständen drei Meter
lange Maßbänder an Passanten, mit denen sie den Umfang und das Alter
der Bäume in ihrer Umgebung bestimmen können. Die Mitmacher können
Fotos und Informationen über die dicksten Buchen direkt an Greenpeace
schicken (Stichwort "Alte Buchen retten", redaktion(at)greenpeace.de).
"Mit dieser Aktion können sich viele Menschen für den Schutz der
Urwälder von morgen engagieren", sagt Martin Hofstetter, Sprecher von
Greenpeace. "Wir brauchen alte Wälder für uns, für den Klimaschutz
und für den Erhalt vieler Tiere und Pflanzen. Sie sind durch
intensive Einschläge bedroht."
Erst im Jahr 2011 erklärte die UNESCO fünf alte Buchenwälder in
Deutschland zum Weltnaturerbe. Um die internationalen und nationalen
Ziele zum Schutz der Artenvielfalt umzusetzen, reicht diese Fläche
jedoch nicht aus. Weil Landesregierungen wie zum Beispiel Bayern
keine Auskunft über öffentliche Wälder geben, ist nicht erkennbar,
welche Gebiete zukünftig stärker geschützt werden sollten und wo
eingeschlagen wird. Greenpeace-Aktivisten hatten in den vergangenen
Wochen mit Maßbändern und GPS-Geräten den Wald im bayerischen
Spessart untersucht und über 23.000 Bäume erfasst. Aus den Daten der
alten Buchen und Eichen erstellten sie Karten. Dabei haben sie
Einschläge im öffentlichen Wald aufgedeckt, die eindeutig gegen das
nationale und europäische Naturschutzrecht verstoßen
(http://gpurl.de/uVEI4).
Forstwirtschaft: maßvoll und ökologisch
Die unabhängige Umweltschutzorganisation hat die
Landesforstbehörden und -betriebe der einzelnen Bundesländer
angefragt, um den aktuellen Zustand der Buchenwälder zu erfahren.
Bisher haben nur Rheinland-Pfalz und Thüringen Auskunft gegeben.
"Anscheinend befürchten einige Landesforste, dass ihr jahrelanger
Raubbau öffentlich werden könnte", so Hofstetter. "Viele
Forstminister sind völlig maßlos geworden. Sie interessiert vor
allem, wie viel Geld sie aus den öffentlichen Wäldern holen können."
Für die Bewirtschaftung der öffentlichen Wälder sind die jeweiligen
Landesforstbehörden bzw. -betriebe zuständig. In den vergangenen
Jahren wurden zahlreiche Forstbehörden privatwirtschaftlich
ausgerichtet, mit dem Ziel, größere Gewinne für die Landeskassen
abzuwerfen. Aus Kostengründen kommen immer mehr Schwerstmaschinen,
sogenannte Harvester, zum Einsatz. Diese hinterlassen häufig breite
Schneisen der Verwüstung und Fahrspuren im Wald. In der Regel wird
das ganze Jahr über Holz eingeschlagen - ohne Rücksicht auf Brut- und
Aufzuchtszeiten der heimischen Tiere. "Wenigstens zehn Prozent der
Waldflächen sollten ganz der Natur überlassen werden. Der restliche
Wald sollte nur noch ökologisch und nicht industriell bewirtschaftet
werden", fordert Hofstetter.
Achtung Redaktionen: Rückfragen bitte an Martin Hofstetter, Tel.
0171-8706 645, oder Pressesprecherin Mirja Schneemann, Tel. 0171-8781
185. Fotomaterial von der Aktion in Mülheim an der Ruhr erhalten Sie
unter Tel. 040-30618 376. Greenpeace-Pressestelle: Telefon
040-30618-340, Email presse(at)greenpeace.de; Greenpeace im Internet:
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