(ots) - Ein Gespenst geht um in Deutschland: das Piratentum.
Es verschreckt die anderen Parteien, sorgt rechts wie links für bange
Unruhe. Ist die Angst berechtigt?
Die neuen Piraten, die derzeit die Landesparlamente entern,
scheinen von ihrem eigenen Erfolg am meisten überrascht. Verlegen
hocken sie auf ihren Abgeordnetenbänken in den Plenarsälen oder
sitzen als allseits bestaunte Exoten in Talkshows, wo sie aus ihrer
Ahnungslosigkeit in wichtigen politischen Fragen keinen Hehl machen.
Gespenstisch, eben.
Trotzdem reagieren die alten Parteien hilflos auf die neue
Konkurrenz. Wie will man diese Piraten packen, wenn sie mangels
Standpunkt kein Packende bieten, ihnen aber trotzdem die Herzen der
Wähler nur so zufliegen? Acht Prozent weist ihnen die jüngste
bundesweite Wählerumfrage zu. Davon wagt die FDP nicht einmal zu
träumen.
Die Piraten segeln mit dem Zeitgeist, nutzen geschickt das
Internet für ihre Zwecke und profitieren von einer diffusen
Proteststimmung im Land. Untermauert die Partei dies nicht bald mit
solider Politik, wird sie wieder verschwinden, ohne Spuren
hinterlassen zu haben. Wie Gespenster so sind.
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