(ots) - Die Euro-Zone erhöht ihre Brandmauer gegen die
Schuldenkrise mit einem Rechentrick auf 800 Milliarden Euro. Das
entspricht umgerechnet ziemlich genau jenem
Billionen-Dollar-Schutzwall, nach dem vor allem die Amerikaner
zuletzt immer lauter gerufen hatten. Wichtig für die deutschen
Steuerzahler ist jedoch, dass sich ihr Haftungsrisiko nur moderat von
211 Milliarden auf rund 250 Milliarden Euro erhöht. Damit hat
Finanzminister Wolfgang Schäuble sich erfolgreich gegen noch viel
weitergehende Forderungen zum Beispiel aus Frankreich gewehrt. In
Paris wollte man utopische Summen ins Schaufenster stellen, um
Spekulanten abzuschrecken. Das aber mindert höchstens den
Konsolidierungsdruck für die Problemländer. Die Finanzmärkte werden
erst wieder Vertrauen in die Währungsunion fassen, wenn deren
Mitglieder endlich solide wirtschaften und wettbewerbsfähiger werden.
Hinzu kommt: Sollten volkswirtschaftliche Schwergewichte wie Italien
und Spanien mit ihrem Reformkurs scheitern und ernsthaft ins Wanken
geraten, würde auch ein Billionen-Wall den Euro nicht mehr retten
können. Dann könnte nur noch die Europäische Zentralbank helfen. Das
wissen die Euro-Länder, und das wissen auch die Finanzmärkte.
Pressekontakt:
Rheinische Post
Redaktion
Telefon: (0211) 505-2621