(ots) - Nur Aktionismus
Seit Jahren immer wieder die gleichen Debatten: Wie kann der
Abzocke an den Tankstellen Einhalt geboten werden? Stets ist die
Aufregung groß und der Nutzen des Streits klein. So wird es auch
dieses Mal sein. Erneut werden untaugliche Mittel diskutiert.
So hat sich das österreichische Modell als nutzlos, ja teilweise
sogar schädlich erwiesen. Denn wenn ein Verkäufer nur noch einmal am
Tag den Preis festsetzen darf, entscheidet er sich im Zweifel eher
für einen hohen Wert. Die Benzinpreise sind so stabiler, aber häufig
auch höher als notwendig. Nein, mit solchem Aktionismus ist nichts
gewonnen. Was hilft, ist nur mehr Wettbewerb, soweit man bei nur fünf
marktbeherrschenden Ölkonzernen überhaupt noch von Wettbewerb
sprechen kann. In jedem Fall müssen freie Tankstellen gestärkt und
muss ihre Versorgung zu fairen Konditionen gesichert werden.
Im Ãœbrigen helfen nur die bekannten Tipps: sparsame Fahrweise und
Autos; unnötige Fahrten vermeiden; öffentliche Verkehrsmittel
benutzen. Zudem sollten sich alle auf noch höhere Preise einstellen.
Denn die Nachfrage nach Öl steigt allein schon durch die
Motorisierung der Schwellenländer massiv an, während die Ölvorräte
zur Neige gehen. Von der Politik ist indessen wenig zu erwarten. Denn
erstens sind ihre Mittel begrenzt. Zweitens ist schon absehbar, dass
das Interesse am Benzinthema wieder abnehmen wird: spätestens, wenn
in Schleswig-Holstein und Nordrhein-Westfalen gewählt ist.
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