(PresseBox) - Die Beantragung von Geo-Domains in ICANNs Programm für New Top Level Domains folgt nicht etwa nur technischen Gesichtspunkten. Besonders die Regionen, die Tendenzen zur Autonomie oder gar Separatismus aufweisen, sind unter den Kandidaten für neue Geo-Domains besonders gut vertreten.
Die Beantragung einer neuen Top Level Domains als Ausdruck für politische und kulturelle Autonomie trifft mit Sicherheit auf das Baskenland, Schottland, Wales, Quebec, die Bretagne und mit gewissen Einschränkungen auch auf Bayern zu.
Unter diesem Aspekt ist es kein Wunder, daß von belgischen Organisationen vlaanderen-domains und brussels-domains bei ICANN beantragt werden soll. Von einer neuen Domain .wallonie ist noch nichts bekannt, aber das kann ja noch in der Zukunft kommen.
Belgien droht bekannterweise in Wallonien, Flandern und Brussel zu zerfallen.Darüber hinaus gibt es in Ostbelgien auch eine starke deutsche Gemeinschaft, die allerdings an dem Zentralstaat festhält.
Die Registry der belgischen Domains, dns.be, hat kürzlich stolz vermeldet, daß sie auch die brussels-domains und die vlaanderen-domains verwalten wird. Damit haben die beiden belgischen Geo-Domains einen kompetenten Sponsor gefunden. Registriert werden können diese Domains nur von ICANN-akkreditierten Registraren.
Apropos brussels-Domains: Aus deutscher Sicht ist diese Domain gewöhnungsbedürftig. Wir würden lieber brussel-domains, wenn nicht sogar bruessel-domains registrieren. Aber die hinter der Bewerbung stehenden Kräften haben sich für ".brussels" entschieden, die englische Schreibweise für Brüssel. Vielleicht war das die salomonische Lösung dafür, den Sprachen- und Nationalitäten-Streit (hier zwischen .brussel und .bruxelles) salomonisch zu umschiffen.
Hans-Peter Oswald
http://www.domainregistry.de/vlaanderen-domains.html
http://www.domainregistry.de/brussels-domains.html
http://www.domainregistry.de/bruessel-domains.html