(ots) - Sendergremien sollen WM-Rechte-Erwerb nur
zustimmen, wenn ARD und ZDF Produktion und Redaktion gemeinsam
organisieren
Der Präsident des Verband Privater Rundfunk und Telemedien (VPRT),
Jürgen Doetz, kritisierte angesichts der an diesem Wochenende bekannt
gewordene Vergabeentscheidung der Fifa für die Fußball-WM-Rechte 2018
an ARD und ZDF die Schieflage zu Lasten der privaten Sender bei der
Vergabe von Sport- und Fußballrechten in Deutschland.
Doetz sagte: "Mit der Vergabe der WM-Rechte liegen nun die Rechte
für praktisch alle attraktiven Fußballevents von der WM über die EM
bis hin zur Champions League, aber auch weitere Rechte wie für die
Spiele der Deutschen Nationalmannschaft, der 3. Liga, der
Frauenfußballbundesliga usw. ausschließlich bei den
gebührenfinanzierten Sendern. Wir haben mittlerweile in Deutschland
ein öffentlich-rechtliches Fußballmonopol und ein Marktversagen bei
den Sportrechten auf Grund der Gebührenausstattung von ARD und ZDF zu
Lasten der privaten Sender. Das bedeutet immense Kosten für die
Gebührenzahler, ohne dass sie einen Mehrwert haben, wenn diese Spiele
nur bei ARD und ZDF und nicht bei den Privaten gezeigt werden. Für
die privaten Fernsehsender bedeutet es eine eklatante
Wettbewerbsverzerrung, weil sie bei der Rechtevergabe gegen die
Gebote aus dem Gebührentopf nicht mehr mithalten können."
Zu der noch erforderlichen Zustimmung der Gremien von ARD und ZDF
zum WM-Rechtekauf sagte Doetz: "Der Rechteerwerb erfolgt zu einem
Zeitpunkt, zu dem die Entwicklung des Gebührenaufkommens in den
kommenden Jahren noch offen ist und ARD und ZDF strenge Sparauflagen
der KEF, der Kommission zur Ermittlung des Finanzbedarfs der
Rundfunkanstalten, befolgen müssen. Daher sollten die Gremien von ARD
und ZDF ihren Prüfauftrag sehr Ernst nehmen und die Kosten für solch
ein Großereignis wie die WM sorgfältig prüfen, ohne sich von den
Jubelarien der Intendanten betören zu lassen. Für den leider zu
erwartenden Fall ihrer Zustimmung sollten sie auf die Auflage
bestehen, dass Produktion und Redaktion mit einem gemeinsamen Team
von ARD und ZDF organisiert werden. Es kann nicht sein, dass wie bei
anderen Großereignissen der letzten Jahre die Gebührenzahler die
Kosten dafür tragen müssen, dass die öffentlich-rechtlichen Anstalten
ihre Ãœbertragung von einem und demselben Event verteuert doppelt
organisieren. Dieses unrühmliche Kapitel überflüssiger
Gebührenverschwendung sollte nicht fortgeschrieben werden."
Ãœber den VPRT:
Der VPRT ist die Interessenvertretung der privaten Rundfunk- und
Telemedienunternehmen. Mit ihren TV-, Radio-, Online- und
Mobileangeboten bereichern seine rund 140 Mitglieder Deutschlands
Medienlandschaft durch Vielfalt, Kreativität und Innovation. Damit
das auch in der digitalen Welt so bleibt, müssen die regulatorischen,
technologischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen stimmen. Als
Wirtschaftsverband unterstützen wir unsere Unternehmen im Dialog mit
Politik und Marktpartnern beim Erreichen dieses Ziels - national und
auf EU-Ebene.
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