(ots) - Sinnvoll trotz Bürokratie
Die gesetzlichen Krankenkassen schlüpfen in die Rolle von
Patientenschützern, wenn sie die Rechnungen der knapp 55 000
Zahnärzte stärker kontrollieren wollen. Dieser Schritt würde zwar zu
mehr Bürokratie führen, aber auch zu mehr Transparenz. Daher ist er
sinnvoll. Denn die meisten Versicherten können die Ausgaben für
Kronen, Implantate und Brücken nur hilflos zur Kenntnis nehmen. Zwar
haben die Krankenkassen schon jetzt die Möglichkeit, eine Rechnung zu
überprüfen. Doch das gilt nur für Ausnahmefälle, wenn ein Patient
bezweifelt, dass die Rechnung korrekt ist, und sie bei der Kasse
einreicht. Ein praxisfernes Verfahren.
Eine stärkere Kontrolle dürfte denjenigen Zahnärzten nicht wehtun,
die bisher mit ihren Patienten fair abgerechnet haben. Den wenigsten
von ihnen kann man pauschal Geschäftemacherei unterstellen. Der
Anteil an Beschwerden ist bisher relativ gering. Wenn Vertreter der
Kassen jetzt den Mund voll nehmen, denken sie im Ãœbrigen nicht allein
an das Wohl der Patienten, sondern auch an ihr eigenes. Denn ihre
Ausgaben für die zahnmedizinische Betreuung sind immer mehr
zurückgegangen, die Patienten müssen immer mehr zuzahlen. Sinnvoll
und langfristig auch finanziell lohnend wäre es jedoch, wenn sich die
Kassen stärker an der Vorsorge beteiligen würden, zum Beispiel an den
Kosten für die professionelle Zahnreinigung, die Karies oder
Parodontitis vermeiden hilft.
Pressekontakt:
Neue Osnabrücker Zeitung
Redaktion
Telefon: +49(0)541/310 207