(ots) - Es wird eng für die Linken
Das ist ein schwerer Schlag für die Linken: Inhaltlich sind sie
tief zerstritten, in den Umfragen dramatisch abgestürzt, und nun
verlieren sie kurz vor den Landtagswahlen in Schleswig-Holstein und
Nordrhein-Westfalen auch noch die Parteivorsitzende. Das bedeutet
neue Unruhe und Verunsicherung und dürfte die Wahlchancen abermals
schmälern.
Zwar werden nur wenige Mitglieder und Parteianhänger der
glücklosen Gesine Lötzsch nachtrauern. Immerhin ist sie mit warmen
Geburtstagsgrüßen an Fidel Castro sowie umstrittenen Thesen zu
Mauerbau und Kommunismus sogar in linken Kreisen angeeckt. Doch heißt
das noch lange nicht, dass künftig alles besser wird. Schließlich
könnte mit Sahra Wagenknecht eine Nachfolgerin gewählt werden, die
noch weiter links außen steht.
Weitere Spannungen sind aber auch bei anderen Konstellationen an
der Parteispitze zu erwarten, denn bei den Linken ist Proporz
angesagt zwischen Ost und West, was bisher immer wieder auf einen
Konflikt zwischen Fundis und Realos hinausgelaufen ist.
Hinzu kommt: Als Protestpartei hat die Linke mit den Piraten neue
Konkurrenz bekommen. Außerdem hat die zu Agenda-Zeiten so hart
auftretende SPD ihre soziale Ader neu entdeckt und tritt auch die CDU
schon beinahe sozialdemokratisch auf. Da bleibt immer weniger Platz
für die Linke. Nicht auszuschließen, dass sie wieder auf den Rang
einer östlichen Regionalpartei zurückfällt. vv
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