(ots) - Selten, wahrscheinlich sogar noch nie, gab es soviel
Bohei um ein Fußballspiel des 30. Spieltages. Stundenlange
Vorberichte im Fernsehen, haufenweise Radiointerviews, seitenweise
Infos in der Presse - wenn es noch eines Beweises bedurft hätte,
welchen Stellenwert der Fußball hierzulande hat, dann ist er in den
vergangenen Tagen eindrucksvoll gegeben worden. Unglaublich
eigentlich, obwohl eine Europameisterschaft vor der Tür steht, war im
Vorfeld bereits hier und dort vom "Spiel des Jahres" zu lesen. Es ist
offenbar so: Angesichts einer Aktualität, die jeden Fußball-Fan
elektrisiert, wird der Superlativ beinahe reflexartig genutzt.
Andererseits, dies zur Entschuldigung: Natürlich ist es schwer, auf
dem Teppich zu bleiben. Dortmund gegen Bayern, Nummer eins gegen die
Nummer zwei, Meister gegen Rekordmeister - in der Bundesliga ist es
tatsächlich das Duell der Duelle, das womöglich noch in vielen Jahren
eine ganz besondere Strahlkraft ausübt. Die Voraussetzungen für viele
Fußballfeste sind, wie der gestrige Abend vor über 80 000 Zuschauern
eindrucksvoll untermauerte, fraglos gegeben. Tempo und Teamgeist
gegen bayerische Brillanz. Diesmal waren es die Dortmunder, die
siegten, die jetzt, wie man so schön sagt, den Champagner schon kalt
stellen dürfen. Sechs Punkte Vorsprung werden sich Jürgen Klopps
Borussen, diese Prognose ist alles andere als gewagt, nicht mehr
nehmen lassen in den restlichen vier Saisonspielen. Glückwunsch also
an Borussia Dortmund, obwohl man, über das gestrige Spiel hinaus
gesehen, vor allem dem deutschen Fußball-Anhänger gratulieren muss.
Die Aussicht, dass diese ewige "Mia san mia"-Dominanz, nicht mehr
selbstverständlich vertreten werden kann, dass viel mehr Spannung
winkt, ist, jawohl, eine schöne Perspektive.
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