(ots) - Politische Bruchlandung
Nach der Provokation ist vor der Provokation: Nordkoreas
Raketentest ist im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser gefallen. Um
die Blamage wieder wettzumachen, wird Pjöngjang alles daransetzen,
dass der nächste Abschuss zum Ziel führt. Im Blick hat das Regime
dabei weiter das klare Ziel: Nordkorea soll eine starke Atommacht
werden.
Insbesondere für den neuen Machthaber Kim Jong-Un ist der
gescheiterte Raketentest eine politische Bruchlandung. Der nicht
einmal 30-Jährige hätte es bitter nötig, sich zu profilieren. Als
neue Nummer eins im Staat ist er bislang nicht politisch auf der
Höhe. Der Beobachtungssatellit "Heller Stern" hatte ihm dabei helfen
sollen.
Doch nun schnürt Kim Jong-Un sich außenpolitisch die Luft vollends
ab: Mit dem Start der ballistischen Rakete hat der Erste Vorsitzende
der Nationalen Verteidigungskommission gegen die Resolution des
Sicherheitsrats verstoßen. Die jüngsten und sehr zaghaften
Annäherungsversuche der Amerikaner sind somit gescheitert. Die USA
haben jetzt angekündigt, ihre Nahrungsmittelhilfen zu stoppen.
Doch die technischen Möglichkeiten Nordkoreas sollten nicht
unterschätzt werden. Pjöngjang dürfte alles daransetzen, möglichst
bald die nächste Rakete zu starten. Dafür lässt es seine Bürger sogar
hungern. Je schwächer das Land wird, desto mehr wird es Stärke
demonstrieren wollen.
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