(ots) - Afghanistans Regierung brauchte gerade mal einen
Tag, um die üblichen Verdächtigen zu identifizieren. Bei den
Talibankämpfern, die das Machtzentrum Kabuls in ein Schlachtfeld
verwandelten, habe es sich um Taliban-Milizen gehandelt, die in
Pakistan beheimatet sind. Der Vorfall zeigt: Egal wie stark die
Sicherheitskräfte des Landes aufgerüstet werden, es gibt keine totale
Sicherheit. Die Taliban-Attacken waren aber auch nicht gerade ein
Beweis der Stärke der Taliban. Sie zeigten schließlich, dass sie mit
ein paar zu allem entschlossenen Kämpfern zwar Kabul verunsichern
können, letztlich aber aufgerieben werden. Die Attacke kann auch
nicht als Bewährungsprobe für die Schlagkraft der afghanischen
Sicherheitskräfte gewertet werden. Denn sie wurden massiv von der
Internationalen Sicherheitstruppe unterstützt. Die afghanische Armee
bleibt ein Problem. Sie ist ethnisch nicht repräsentativ. Zudem haben
selbst die Generäle wenig Gutes über ihre Soldaten zu sagen. Sie
könnten, so heißt es, jeden Tag davonlaufen - ein Exodus übrigens,
den man spätestens zum Zeitpunkt des Nato-Abzugs 2014 erwarten muss.
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