(ots) - Wenn wir etwas nicht brauchen, dann sind es höhere
Strafen für Radfahrer. Jüngst hatte Verkehrsminister Peter Ramsauer
kritisiert, Radfahrer würden sich immer rücksichtsloser verhalten.
Der Vorsitzende der Polizeigewerkschaft, Bernhard Witthaut, sprach
gar von einer Verrohung der Sitten. Dies gelte besonders für E-Bikes,
deren Fahrer schon mal mit Tempo 40 oder 50 durch die Stadt sausen.
Und er forderte eine Kennzeichnungspflicht. Was erstaunlich ist:
Derartig schnelle E-Bikes haben ohnehin schon ein Mofa-Kennzeichen.
Und auch bei diesem Kennzeichen ist eine Halterfeststellung generell
möglich. Wobei wir beim zweiten Problem sind: Wie beim Pkw auch
haftet der Fahrer und nicht der Halter. Und der Fahrer ist schwer zu
erwischen: Radarfallen für Radler sind noch nicht erfunden, eine
allgemeine Verkehrskontrolle für Radfahrer dürfte jede
Polizeidienststelle personell überlasten.
Angesichts der Diskussion um Sanktionen gegen Radfahrer darf man
sich getrost fragen, ob das journalistische Sommerloch bereits
eingetreten ist.
Ein besonderer Handlungsbedarf jedenfalls besteht nicht.
Bundesweit ist die Zahl der Verkehrstoten bei Radfahrern sogar
zurückgegangen. Hinzu kommt: Wer radelt, spart Rohstoffe, schont die
Umwelt, sorgt für freie Parknischen und tut sogar noch etwas für die
eigene Gesundheit.
Regulierungswut ist in diesem Zusammenhang nicht angebracht.
Gelassenheit dagegen sehr.
Pressekontakt:
Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
Telefon: 04441/9560-342
a.kathe(at)ov-online.de