(ots) - Klamme Kassen, weniger Waffen
Die Schuldenkrise hat der weltweiten Rüstungsindustrie erstmals
einen Dämpfer verpasst. Der Bericht des Friedensforschungsinstituts
SIPRI legt nahe: Klamme Kassen erlauben weniger Ausgaben für Waffen.
Defizitsünder wie Italien, Spanien und vor allem Griechenland müssen
mit spitzem Stift rechnen. Und nachdem die Amerikaner ihre
Budgetpläne fast überreizt haben, fällt auch in den USA der große
Geldregen für die Generäle aus. Entspannt zurücklehnen können sich
Abrüstungspolitiker aber nicht. Neben den steigenden Militärausgaben
Osteuropas lässt etwa der Blick nach Aserbaidschan nichts Gutes
ahnen.
Ein Jahr vor dem Eurovision Song Contest hat das Land, das schwere
Menschenrechtsverletzungen verübt, seinen Etat für Waffen nahezu
verdoppelt. Große Sorgen bereiten zudem Russland und China. Hier
zeigt sich die Brisanz des SIPRI-Berichts: Wer wirtschaftlich wächst,
demonstriert das gern militärisch. Die Volksrepublik baut ihre
Streitkräfte um, von defensiven Aufgaben zu offensiven Möglichkeiten.
Westliche Militärs beunruhigt etwa die Einführung des "Dunklen
Schwerts", einer Kampfdrohne mit Ãœberschallgeschwindigkeit. Hinzu
kommen Befürchtungen der USA. Sie behaupten: Chinas reale
Militärausgaben sind bis zu dreimal höher als offiziell angegeben.
Denn viele Aufwendungen sind in anderen Haushaltsposten versteckt.
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