(ots) - Am Sonntag wird in Frankreich der Präsident
gewählt. Also, genaugenommen noch nicht. Es hat sich in den
vergangenen Jahrzehnten herauskristallisiert, dass die Entscheidung
über den Präsidenten sich erst bei der dualen Stichwahl entscheidet.
Also am 6. Mai. An diesem Sonntag gibt es höchstens zarte
Fingerzeige. Danach werden die Karten völlig neu gemischt. Die
vermutlich einzig echte Nachricht des Sonntags wird wohl sein, dass
die rechtsradikale Kandidatin Marine Le Pen nicht mehr im Rennen ist.
Bleiben Francois Hollande und Nicolas Sarkozy. Der hat vor fünf
Jahren seinen unaufhaltsamen Abstieg noch am Abend des Wahlsieges
eingeläutet, indem er im Pariser Nobelrestaurant Fouquet's seinen
Wahlsieg so auftrumpfend-hedonistisch feierte, dass es schon da viele
Franzosen reute, den Möchtegern-Napoleon auf den Thron gehievt zu
haben. Einen Präsidenten-Bonus hat sich Sarkozy nie erarbeitet. Das
rächt sich jetzt.
Und so darf sich ein Mann, der medial immer ausgesprochen blass
wirkt, der nie ein bedeutendes Amt bekleidet hat, berechtigte
Hoffnungen machen, am 6. Mai den Élysée-Palast zu erobern. Francois
Hollande wäre erst der zweite sozialistische Staatspräsident- nach
Francois I. Mitterand.
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Andreas Kathe
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