(ots) - "Die Lage der Menschen in der Sahelzone
verschlechtert sich dramatisch. Sie brauchen dringend unsere Hilfe
zum Überleben", so Karin Kortmann, stellvertretende Generalsekretärin
von CARE Deutschland-Luxemburg. Im Tschad, in Mali und Niger ist die
Nahrungssicherheit von etwa elf Millionen Menschen bedroht. Ãœber 1,8
Millionen Menschen sind akut unterernährt, darunter eine Million
Kinder. Deshalb ruft der Verbund von CARE International zu weiteren
Spenden auf. Mit insgesamt 25 Millionen Euro möchte die
Hilfsorganisation etwa eine Million Menschen im Tschad, Niger und in
Mali mit Nahrungsmitteln und Wasser versorgen. Seit der ersten
Warnung vor einer Nahrungskrise durch CARE im Oktober 2011 sind erst
rund 13 Prozent der benötigten Gelder eingenommen worden. Die Hälfte
der Haushalte, die CARE in den drei Ländern identifiziert hat,
benötigt in den kommenden Monaten lebensrettende Nothilfe. Für die
übrigen Gemeinden sind Vorsorgemaßnahmen zur Vermeidung einer Krise
geplant. CARE verteilt bereits heute Nahrungsmittel, verbessert die
Wasser- und Sanitärversorgung und schult Gesundheitspersonal in der
Erkennung und Behandlung von Unterernährung. Seit den Kämpfen in Mali
unterstützt CARE zusätzlich Binnenflüchtlinge und Menschen, die in
den Niger geflohen sind, mit Hygieneartikeln und Haushaltsartikeln.
Dürre und Schädlingsplagen haben dieses Jahr in vielen Regionen der
Sahelzone zu einer Missernte geführt und die Nahrungsmittelpreise in
die Höhe getrieben. Zusätzlich erschweren Konflikte in der Region den
Handel. Unzählige Wanderarbeiter mussten in ihre Heimatländer
zurückkehren. Damit fällt für viele Familien eine der
Haupteinnahmequellen weg und sie können sich keine Nahrungsmittel
mehr leisten. Nach Angaben von CARE werden die Vorräte der meisten
Familien bis zur nächsten Ernte nicht mehr ausreichen. "Die Menschen
in der Sahelzone benötigen bis zur nächsten Ernte im Oktober dringend
unsere Unterstützung. Die internationale Gemeinschaft muss jetzt
handeln, um eine weitere humanitäre Katastrophe zu verhindern",
betont Karin Kortmann. CARE arbeitet seit fast 40 Jahren in der
Region daran, die Widerstandskräfte der Menschen zu stärken:
Gemeinschaftsgärten und Kleinspargruppen helfen, Reserven zu bilden.
CARE hat bereits im vergangenen Oktober damit begonnen, seine
laufenden Programme aufzustocken, um Menschen mit
Bargeldauszahlungen, Schulspeisungen, Nahrung, Tiernahrung und Wasser
zu unterstützen. CARE baut außerdem Lagerhallen und richtet
Frühwarnsysteme ein, um der Nahrungsmittelknappheit vorbeugen zu
können. "Aber die Hilfe muss jetzt in einem größeren Maßstab
durchgeführt werden. Dafür brauchen die Menschen dringend auch
finanzielle Unterstützung", so Kortmann.
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