(ots) - Nach den Fischereihäfen Heiligenhafen und
Burgstaaken/Fehmarn ist Sassnitz der dritte deutsche Ostseehafen, in
dem Müll aus dem Meer umweltgerecht entsorgt werden kann. Der NABU
hat am heutigen Donnerstag gemeinsam mit regionalen Partnern einen
weiteres "Fishing for Litter"-Projekt auf der Insel Rügen gestartet.
Damit steigt die Zahl der insgesamt beteiligten Fischer auf über 30.
"Wir freuen uns über die wachsende Allianz gegen die 'Müllkippe
Meer'. Ziel ist es, in Zusammenarbeit mit Politik, Wirtschaft und
Naturschutz den Tod von weiteren zehntausenden Meerestieren durch
unseren Zivilisationsmüll zu verhindern", sagte NABU-Präsident Olaf
Tschimpke.
Abfälle und insbesondere Plastikmüll sind ein großes Problem für
die Ozeane und die ökologischen Folgen für die Meeresumwelt sind
dramatisch. Seevögel und Meeressäuger ersticken oder verhungern an
den Abfällen und Fische und Muscheln sind durch Mikroplastik
belastet. Zugleich klagen Fischer über verunreinigte Fänge sowie
kaputte Netze, und die Kommunen müssen Millionen Euro für die
Reinigung von Stränden und Küsten ausgeben. Vor diesem Hintergrund
haben sich Fischer, Abfallentsorger und Kommunen mit dem NABU
zusammengetan, um gemeinsam gegen den Müll zu kämpfen.
Die "gefischten" Abfälle werden an Bord gesammelt und im Hafen
stehen kostenlose Sammelcontainer zur Verfügung. Der Müll wird
getrennt erfasst, um Informationen zur Belastung der Ostsee durch
Abfälle zu erheben. Damit leistet das Projekt auch einen Beitrag zur
nationalen Umsetzung der 2008 verabschiedeten
EU-Meeresstrategie-Rahmenrichtlinie mit dem Ziel, Europas Meere bis
2020 in einen guten Umweltzustand zu versetzen.
"Die Allianz gegen den Müll im Meer wird immer größer, das wollen
wir mit dem Projekt 'Fishing for Litter' weiter fördern ", so NABU
Meeresschutzexperte Kim Detloff. Partner der Initiative in Sassnitz
sind die Kutter- und Küstenfisch Rügen GmbH, die Nehlsen GmbH & Co.
KG, der Stadthafen Sassnitz und Der Grüne Punkt Duales System
Deutschland GmbH.
Vor einem Jahr startete der NABU das erste
"Fishing-for-Litter"-Projekt im gesamten Ostseeraum in den Häfen
Burgstaaken und Heiligenhafen. Fehmarn ist auch Zentrum des
NABU-Projekts "Meere ohne Plastik". Seit 2010 gibt es dort
Reinigungsaktionen, Küsten-Monitoring und
Informationsveranstaltungen. Gleiches plant der NABU jetzt auf Rügen.
Und auch weitere Häfen sollen sich der Initiative anschließen.
Originaltext vom NABU
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Pressekontakt:
Dr. Kim Cornelius Detloff, NABU-Referent für Meeresschutz und
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Janosch Hill, NABU-Projektmitarbeiter Meeresschutz, Telefon
04372-8069874