(ots) - Drei Wochen vor der Landtagswahl in
Nordrhein-Westfalen liegt die amtierende Regierung aus SPD und Grünen
trotz leichter Verluste in der Wählergunst vorn. Das ist das Ergebnis
des NRW-Trends von Infratest dimap im Auftrag des WDR-Politmagazins
WESTPOL. Demnach kämen, wenn heute gewählt würde, die SPD auf 39
Prozent der Stimmen (-1) und die Grünen auf 11 Prozent (-1). Zusammen
erreicht Rot-Grün damit 50 Prozent. Auch die CDU verliert leicht im
Vergleich zur Umfrage vom März und erreicht 31 Prozent (-1). Die FDP
liegt unverändert bei 4 Prozent, die Linke, ebenfalls ohne
Veränderung, bei 3 Prozent. Beide Partei verpassen demnach den Einzug
ins Landesparlament. Deutlich zulegen kann allein die Piratenpartei.
Sie gewinnt 4 Punkte und kommt in der Erhebung auf 9 Prozent der
Stimmen.
Keine Wechselstimmung
Eine Wechselstimmung in der Bevölkerung herrscht der Umfrage
zufolge nicht. Lediglich 41 Prozent der Befragten votieren für einen
Wechsel der Regierung, 52 Prozent sind dafür, dass Rot-Grün in
Düsseldorf weiter regiert.
Im Kompetenzvergleich SPD vor CDU
Gefragt, wem sie zutrauen für mehr soziale Gerechtigkeit zu
sorgen, votieren 47 Prozent für die SPD und 20 Prozent für die CDU.
Eine gute Schul- und Bildungspolitik erwarten 40 Prozent der
Befragten von der SPD, 27 Prozent von der CDU. Arbeitsplätze zu
sichern und zu schaffen trauen 39 Prozent der SPD zu, 34 Prozent der
CDU. Bei der Frage, wer die Wirtschaft in NRW voranbringen kann,
liegt die CDU vorn: 37 Prozent sprechen sich hier für die Union aus,
33 Prozent für die Sozialdemokraten. Die Verschuldung des Landes in
den Griff zu bekommen erwarten die Wähler mehrheitlich (29 Prozent)
von der CDU, ein Viertel der Befragten sieht hier die SPD vorn (25
Prozent). 38 Prozent der Befragten glauben allerdings, dass keine
Partei diese Aufgabe lösen kann.
Grüne bei Kompetenzen klar vor Piraten
Die Grünen erreichen bei der Umweltpolitik mit 61 Prozent ihren
mit Abstand besten Wert. Auch ihr Eintreten für Bürgerrechte (12
Prozent) und Bildung (10 Prozent) schlägt in der Umfrage nennenswert
zu Buche. Dagegen ist das Kompetenzprofil der Piraten ausgesprochen
schwach. So erreichen sie bei der Frage, wer für die Einhaltung der
Bürgerrechte eintritt, mit 4 Prozent ihren besten Wert.
Kraft in Direktwahl vor Röttgen
Könnten die Wähler an Rhein und Ruhr die Ministerpräsidentin bzw.
den Ministerpräsident direkt wählen, würde sich eine Mehrheit von 58
Prozent (+1) für die Amtsinhaberin Hannelore Kraft (SPD) aussprechen.
Ihr Herausforderer Norbert Röttgen (CDU) legt zwar leicht zu, kommt
aber lediglich auf 30 Prozent.
Röttgen nur bei Wirtschaftskompetenz stärker
Im direkten Profilvergleich kann Herausforderer Röttgen lediglich
mit seinem wirtschaftspolitischen Sachverstand punkten. In der
Haushalts- und Finanzpolitik und beim Einsatz für soziale
Gerechtigkeit wird Kraft mehr zugetraut. Auch bei den persönlichen
Werten liegt Kraft vorn. Sie wird von den Befragten als
sympathischer, glaubwürdiger und bürgernäher wahrgenommen.
Für den NRW-Trend hat Infratest dimap in dieser Woche 1.001
Wahlberechtigte in NRW telefonisch befragt. Die Antworten sind
repräsentativ für alle Wählerinnen und Wähler.
Mit Quellenangabe Westpol (Sonntag, 22.04.2012, 19:30 Uhr) ab
sofort zur Veröffentlichung frei.
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