(ots) - Nach einer Umfrage des Bildungswerks der
Bayerischen Wirtschaft ist berufliche Weiterbildung über alle
Altersklassen hinweg fester Bestandteil der Karriereplanung.
Fast dreiviertel aller Erwerbsfähigen halten lebenslanges Lernen
und berufliche Weiterbildung für unverzichtbar oder sehr wichtig.
Dies ergab eine repräsentative Umfrage, die im Auftrag des
Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e. V. (bbw) von GMS, der
Gesellschaft für Markt- und Sozialforschung, durchgeführt wurde. In
computergestützten Telefoninterviews wurden dabei im Februar über
1.000 bayerische Wahlberechtigte zu ihrer Einstellung zu beruflicher
Weiterbildung befragt.
Danach erachten insbesondere überdurchschnittlich viele
Selbständige (78 %) sowie Beschäftigte in höheren Positionen (85 %)
berufliche Weiterbildung für unerlässlich. Auch für viele ältere
Beschäftigte ist eine kontinuierliche Weiterbildung unabdingbar
notwendig. In der Altersgruppe der 45 bis 59-Jährigen halten 76 %
lebenslanges Lernen und berufliche Weiterbildung für unverzichtbar
bzw. sehr wichtig. Sogar bei den Befragten im Alter ab 60 Jahren sind
noch 69 % dieser Meinung.
"Diese Ergebnisse zeigen deutlich, dass der demografische Wandel
und eine damit verbundene längere Berufstätigkeit in der Gesellschaft
angekommen ist", äußerte Herbert Loebe, Hauptgeschäftsführer des
Bildungswerks der Bayerischen Wirtschaft e.V.
Hohe Weiterbildungsbeteiligung: Entsprechend der großen Bedeutung,
die dem lebenslangen Lernen entgegengebracht wird, gehören berufliche
Weiterbildungen inzwischen über alle Altersklassen hinweg fest zur
Berufsweg- und Karriereplanung. 2011 haben 64 % der Erwerbsfähigen
(ohne Auszubildende, Studierende und Schüler) an einer beruflichen
Qualifizierung teilgenommen und dafür durchschnittlich 57,2 Stunden -
also mehr als sieben Arbeitstage - aufgewendet.
Dabei haben Arbeitnehmer der Altersklasse 45-59 ebenso viele
Stunden mit Weiterbildung verbracht wie ihre jüngeren Kollegen.
Selbst bei den bayerischen Erwerbsfähigen im Alter 60plus nahmen noch
58 % an einer beruflichen Fortbildung teil. Erwartungsgemäß liegt der
Anteil derer, die die Fortbildungsangebote wahrgenommen und die
meiste Zeit (63,3 Stunden) dafür aufgewendet haben, bei den
Selbständigen (70 %) und Beschäftigten in höheren Positionen (74 %).
Ungeachtet dessen ist mit 69% die Weiterbildungsbeteiligung bei
Beschäftigten in niedrigeren Positionen sehr hoch.
Deutlichen Nachholbedarf in puncto berufliche Weiterbildung haben
Frauen. Obwohl beide Geschlechter berufliche Weiterbildungen als
gleich wichtig betrachten, nehmen noch immer sehr viel mehr Männer
als Frauen an Fortbildungen teil. 2011 nahmen rund 71 % Männer und
nur 58% weibliche Erwerbsfähige in Bayern berufliche
Qualifizierungsangebote wahr. Auch verwenden weibliche Erwerbstätige
im Durchschnitt weniger Zeit auf ihre Weiterbildung als ihre
männlichen Kollegen.
Oberste Priorität - Fachkompetenz und ein hoher Praxisbezug: Ganz
oben in der Rangliste für eine berufliche Weiterbildung stehen
fachliche Gründe (76 %) und die gezielte Erweiterung des Wissens für
spezielle Anforderungen (42 %). Es geht vor allem darum, die
Kenntnisse auf dem neuesten Stand zu halten und "aktuell zu bleiben".
Gewünscht sind vor allem Qualifizierungen mit einem hohen
Praxisbezug. Mitunter erwartet man von der zusätzlich erworbenen
Fachkompetenz eine bessere Bezahlung und Aufstiegsmöglichkeiten.
Persönliche Gründe (26 %) spielen bei der Entscheidung für eine
Fortbildung eine untergeordnete Rolle. Auch die Aspekte der
Kostenübernahme durch Arbeitgeber oder Arbeitsagentur.
"Die Bereitschaft, für die berufliche Bildung selbst Verantwortung
zu übernehmen und in die eigene berufliche Bildung zu investieren,
ist erfreulich hoch. Auch bestätigt der große Wunsch nach einem hohen
Praxisbezug unser Konzept, die Qualifizierungsangebote der bbw-Gruppe
streng nach der betrieblichen Praxis auszurichten", so Herbert Loebe.
Die vollständigen Ergebnisse der Befragung können per E-Mail:
zachmann.christiane(at)zentrale.bfz.de, Telefon: 089 44108-221
angefordert werden.
Das Bildungswerk der Bayerischen Wirtschaft
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