Trendbeobachter fordert ein Umdenken in Unternehmen hin zu mehr"Pflegeunterstützung"und eine Abkehr vom einseitigen Fokus der"betrieblichen Kinderbetreuung"- Die Herausforderung sind nicht die Kinder, sondern die Eltern der Mitarbeiter
(firmenpresse) - Stuttgart. Der demographische Wandel kommt unaufhaltsam. Unternehmen begreifen, dass sie ihre Mitarbeiter nicht nur halten, sondern auch unterstützen müssen. Viele Firmen setzen deswegen vor allem auf die Vereinbarkeit von Familie und Beruf - und meinen damit Angebote für die Kinderbetreuung oder flexible Arbeitszeitmodelle. "Das springt aber zu kurz", meint Deutschlands einziger Trendbeobachter Mathias Haas. Viel wichtiger als die Kinder werden die Eltern der Mitarbeiter werden. Unternehmen müssten sich hier etwas einfallen lassen.
"Eltern hat jeder, Kinder haben aber immer weniger", fasst Haas seinen Ansatz zusammen. "Die Menschen werden immer älter. Zugleich verlängert sich Lebensarbeitszeit und die Rente gibt es auch erst später. Das Know-how älterer Arbeitnehmer wird in Zukunft mehr denn je gefragt sein", beschreibt Hass die aktuellen Megatrends, die Unternehmen zum Umdenken bewegen sollten. "Arbeitnehmer zwischen 40 und 65 Jahren haben Eltern zwischen 65 und 95 Jahren", rechnet er vor. Und um die müssen sie sich kümmern. Die Herausforderungen der sogenannten Sandwich-Generation seien immens - auch ohne eigene Kinder. Kämen die hinzu, steige der Druck zwischen den beruflichen und privaten Anforderungen ins Unermessliche.
"Bei den Eltern der Beschäftigten besteht vielmehr Nachholbedarf in den Unternehmen", meint Haas. Wer von der Vereinbarkeit von Familie und Beruf spreche, müsse sich dieses Themas annehmen. Was mehr denn je auf Arbeitnehmerseite gefragt werde, sei fachkundige und flexible Unterstützung bei der Pflege der Eltern, zentrale Service-, Beratungs- und Coachingstellen seitens des Arbeitgebers oder gar betriebliche Altenpfleger. Und er geht noch weiter: "Bezogen auf das Gesetz der Zahl brauchen wir viel mehr das Betriebs-Altenheim als den Betriebskindergarten." Das sei auch leicht erklärbar: Eltern habe jeder zwei, die Zahl der Geburten pro Frau läge aber laut statistischer Angabe der Internet-Enzyklopädie Wikipedia nur bei rund 1,3. Selbst betriebliche Unterstützung bei der Beerdigung sei denkbar und könnte in einigen Jahren zum Megatrend in der Arbeitswelt werden.
Das, so der Trendbeobachter, Redner und Moderator Haas, sei auch kein "soziales Getue arbeitnehmerfreundlicher Unternehmer", sondern vielmehr ein Beitrag, die Potentiale der Mitarbeiter voll zu nutzen. "Die Pflege der eigenen Eltern ist emotional und strukturell sehr belastend. Alle menschlichen, sozialen, behördlichen und medizinischen Aspekte brauchen Zeit und nehmen mentale und zeitliche Ressourcen in Anspruch." Wer als Arbeitgeber hier nicht zu kurz kommen und seine Mitarbeiter entlasten wolle, müsse genau hier ansetzen.
Haas ist sich sicher, dass schon bald "Altersmanager", besondere Gesundheitsbeauftragte für Senioren und die Eltern der Mitarbeiter sowie eine neue Form des betrieblichen Gesundheitsmanagements in den Unternehmen Einzug halten werden. Jetzt sei die Zeit, innovativ zu sein. Moderne Arbeitgeber handelten schon heute - und setzten eigene Trends und Akzente bevor es andere täten.
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