Der Bildungsgipfel mit Kanzlerin Angela Merkel zeigte erneut: Frühe Pädagogik in Krippen und Kitas fristet ein ärgerliches Schattendasein in der Bildungsdebatte. Dabei werden – das belegen Studien – hier die Weichen für die Bildungskarrieren der Kinder gestellt. Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin der Konzept-e für Bildung und Soziales in Stuttgart, fordert ein Bildungssystem aus einem Guss, das ein neues Bild vom Kind als aktivem Selbstlerner und ein umfassendes BildungsÂverständnis zugrunde legt.
(firmenpresse) - Stuttgart (eos) – Bildung = Schule + Uni oder Ausbildung. Diese Gleichung ist einer der vielen populären Irrtümer, die sich hartnäckig in den Köpfen halten. „Der Bildungsgipfel der Bundeskanzler mit den Ministerpräsidenten der Länder am vergangenen Mittwoch ist ein weiteres ärgerliches Beispiel dafür“, sagt Waltraud Weegmann, Geschäftsführerin der Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH in Stuttgart. Sie berät Kommunen und Unternehmen in Fragen der Kinderbetreuung und leitet mit ihrer Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH in deren Auftrag 15 Kinderhäuser bundesweit. „Seit Jahren kämpfen wir politisch und inhaltlich-pädagogisch dafür, dass Krippen und Kindertageseinrichtung als Bildungsstätten ernst genommen werden“, sagt sie. Untersuchungen wie die Bertelsmann-Studie „VolkswirtschaftÂlicher Nutzen von früher Bildung in Deutschland“ konnten die lang anhaltende Wirkung guter früher Förderung nachweisen.
Durchgängiges Bildungssystem gefordert
Weegmann fordert ein Bildungssystem aus einem Guss, das dem zeitgemäßen Bild vom Kind als aktivem Selbstlerner, dem Pädagogen assistierend zu Seite stehen, von der Krippe bis in den Beruf hinein treu bleibt. „Im Moment gibt es zu viele Brüche im System“, moniert sie. „Die Frühpädagogik ist auf einem sehr guten Weg in eine zukunftsweisende pädagogische Praxis entlang der neuen Bildungspläne für diesen Bereich. In den Schulen könnte dies weitergeführt werden. Wie während der Bildungsgipfels auch, wird die Frühpädagogik jedoch als 'Spielwiese' im wahrsten Sinne des Wortes betrachtet. Als integraler Baustein eines durchgängigen Bildungssystems begreifen sie die wenigsten.“ Dabei kann gerade eine hochqualitative frühe Pädagogik wesentlich dazu beitragen, zentrale bildungs- und wirtschaftspolitische Ziele zu erreichen: Sie unterstützt Kinder dabei, ihren Potenziale zu entfalten und höhere Bildungsabschlüsse zu erlangen. Außerdem verringert sie nachweislich den in Deutschland stark ausgeprägten Zusammenhang zwischen sozialer Herkunft und Bildungserfolg.
Die Wirtschaft braucht das Potenzial aller
Dringenden Handlungsbedarf beschreibt auch eine neue Studie des Instituts für Arbeitsmarkt und Berufsforschung. Der Trend zur Höherqualifizierung im Erwerbsleben sei ungebrochen, melden die Arbeitsmarktforscher. Die Quote der Studienanfänger werde dem Bedarf jedoch nicht gerecht und müsse deutlich erhöht werden. Im Fazit der Studie heißt es: „Zentral ist aber eine Bildungsexpansion. Das Potenzial an studierfähigen Menschen ist größer als derzeit erschlossen. Gerade Kinder mit Migrationshintergrund und aus bildungsschwachen Elternhäusern müssen früh gefördert werden. Die soziale Ungleichheit beim Hochschulzugang ist in Deutschland sehr hoch: Von 100 Kindern aus Akademikerfamilien studieren 83, von 100 Kindern aus Familien ohne akademische Tradition aber nur 23.“ Viele Unternehmen und Verbände setzen sich daher ebenfalls für eine Qualitätsoffensive in der Bildungslandschaft ein oder werden selbst aktiv. Das zeigten unlängst wieder die guten Beispiel für hochwertige betriebliche und betriebsnahe Kinderbetreuung, die auf dem interdisziplinären Betreuungs- und Bildungskongress „Invest in Future“ am 13./14. Oktober in Stuttgart vorgestellt wurden.
Neues Finanzierungssystem nötig
Die Kommunalisierung der Kinderbetreuung verhindere häufig, dass die Politik hier mitziehe, beklagt Weegmann und fordert ein anderes Finanzierungssystem. „Bund und Länder profitieren durch höhere Steuereinnahmen mittel- und langfristig stark von guter früher Pädagogik, die Kommunen kaum. Sie tragen jedoch die finanzielle Hauptlast. Hier stimmen die Anreize nicht.“
Linkliste:
Bertelsmann-Studie: http://www.bertelsmann-stiftung.de/cps/rde/xchg/SID-0A000F14-AE95A13A/bst/hs.xsl/nachrichten_85558.htm
IAB-Studie: http://doku.iab.de/kurzber/2008/kb1808.pdf
„Invest in Future“, Betreuungs- und Bildungskongress: http://www.invest-in-future.de
Bildmaterial aus Konzept-e-Kinderhäusern finden Sie in den Presse-Bereichen der Seiten: www.kind-dachverband.de und www.invest-in-future.de oder erhalten es bei eoscript Public Relations.
Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH
Die Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH ist 2004 aus der 1988 gegründeten Konzept Unternehmensberatung hervorgegangen und ist Consultant für betriebliche Fragestellungen. In den letzten Jahren spezialisierte sich Konzept-e auf die Beratung von Unternehmen zu Maßnahmen, die die Vereinbarkeit von Beruf und Familie verbessern. Der Schwerpunkt der Tätigkeit liegt auf Konzepten für betriebliche und betriebsnahe Kindertagesstätten.
Die zur Konzept-e für Bildung und Soziales GmbH gehörende Konzept-e für Kindertagesstätten gGmbH leitet heute 15 Kinderhäuser im gesamten süddeutschen Raum. Die Mehrzahl der Einrichtungen wird von Unternehmen getragen, die sich zu Vereinen zusammengeschlossen haben.
Konzept-e übernahm die Vereinsgeschäftsführung des Kind e.V., des Kind und Beruf e.V. sowie die Geschäftsführung des Kind e.V. Dachverbandes (www.kind-dachverband.de).
Gemeinsam mit dem Kind e.V. Dachverband und der Wirtschaftsförderung Region Stuttgart GmbH führt Konzept-e den jährlich in Stuttgart stattfindenden Kongress für Betreuung und Bildung "Invest in Future" (www.invest-in-future.de) durch. Das Symposium wendet sich an Unternehmen, Träger sowie die öffentliche Hand und diskutiert Betreuungs- und Bildungsthemen aus pädagogischer, sozialer und wirtschaftlicher Sicht.
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