(ots) -
Laut Goldmedia Strategy Consulting wird bis zum Jahr 2016 etwa
jeder zweite Haushalt in Deutschland seinen Fernseher an das Internet
anschließen, entweder direkt oder über einen digitalen TV-Receiver,
eine Spielekonsole, einen Blu-ray-Player oder eine andere Box wie
bspw. AppleTV. Der Anteil der Haushalte, die ein HbbTV-Gerät an das
Internet angeschlossen haben, wird 2016 bei 35 Prozent (13,4 Mio.
Haushalte) liegen.
Neben der Prognose der Reichweitenentwicklung hat Goldmedia im
Auftrag der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien (BLM) die
Chancen und Potenziale von Smart TV für lokales Fernsehen analysiert.
Ein besonderer Fokus lag auf dem Bereich HbbTV, da mit HbbTV eine
bruchlose Verlängerung lokaler Fernsehwerbung möglich wird und damit
das größte Potenzial für Zusatzeinnahmen gegeben ist.
Für Lokal-TV-Sender stellt Smart TV, so Goldmedia, eine
Möglichkeit dar, die Zuschauerreichweiten zu steigern. Über die
Herstellerportale oder HbbTV-Portale können Lokal-TV-Anbieter eine
zusätzliche Nutzung für ihre Programminhalte auf Abruf generieren.
Diese wird bei den heutigen Empfangshaushalten verstärkt auf eine
Clip-basierte Nutzung einzelner Beiträge hinauslaufen. Besonders
bedeutsam für Lokal TV ist jedoch, dass mit Smart-TV-Anwendungen das
Empfangspotenzial von Lokal TV besser ausschöpfbar ist.
Vor allem mit Hilfe des HbbTV-Standards können die Lokal-TV-Sender
zukünftig auch zusätzliche Werbeumsätze generieren. Auf nationaler
Ebene werden derzeit bereits interaktive Sonderwerbeformen über HbbTV
vermarktet. Diese neuen Werbeformen lassen sich auch auf die lokale
Vermarktung übertragen. Durch die "Red Button"-Funktion können lokale
Werbespots zukünftig interaktiv gestaltet und damit deutlich stärker
zum Abverkauf genutzt werden. Ein wichtiger Faktor ist dabei die
direkte Messbarkeit der Werbemittelkontakte. Zudem lässt sich die
Interaktivität für weitere Dienste nutzen.
Goldmedia stellt in zwei Modellrechnungen dar, dass die
bayerischen Lokal-TV-Sender bereits 2016 auf Basis der dann
verfügbaren technischen Reichweite durch die Einbuchung von
HbbTV-Spots zusätzlich zwischen 350 Tsd. Euro und - unter
optimistischen Annahmen - 930 Tsd. Euro p.a. erwirtschaften könnten.
Definition Smart TV / HbbTV
Der Begriff Smart TV ist eine Sammelbezeichnung für vernetzte bzw.
vernetzbare TV-Geräte. Bei Smart-TV-Geräten handelt es sich demnach
um solche Fernseher, die über LAN bzw. WLAN mit dem Internet
verbunden werden können - zunächst unabhängig davon, welche
Funktionalitäten und Dienste über die Internetverbindung tatsächlich
nutzbar sind. Mit Blick auf die Anwendungen und Funktionalitäten
umfasst Smart TV sowohl die Herstellerportale (z.B. Samsung Smart TV,
Panasonic Viera Connect oder Microsoft Xbox Live) als auch die
Anwendungen, die über den HbbTV-Standard angeboten werden.
Synonym zu Smart TV werden auch die Begriffe Hybrid TV sowie
Connected TV verwendet, wobei Hybrid TV stärker die Verbindung von
klassischen TV- sowie Online-Funktionalitäten unterstreicht, während
der Begriff Connected TV das Thema Heimvernetzung und Multiscreen in
den Fokus rückt.
HbbTV (Hybrid Broadcast Broadband TV) ist ein gemeinsamer offener
Standard der Endgeräte-Hersteller und der TV-Veranstalter auf der
Basis von CE-HTML, durch den Internet-Anwendungen auf großflächigen
TV-Bildschirmen darstellbar gemacht werden und der durch die "Red
Button"-Funktionalität einen Zugang zu senderspezifischen Portalen
ermöglicht.
Es zeichnet sich aber ab, dass sich, auch getrieben durch die
Hersteller, der Ausdruck Smart TV zunehmend als Sammelbezeichnung für
vernetzte TV-Geräte etabliert.
Diese Informationen finden Sie auch im Internet unter: www.blm.de
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