(ots) - Anlässlich des Welttages für Sicherheit und
Gesundheit am Arbeitsplatz am Samstag, dem 28.April, weisen
Berufsgenossenschaften, Unfallkassen und die Internationale
Arbeitsorganisation (ILO) - eine Sonderorganisation der Vereinten
Nationen - auf die wachsenden Herausforderungen für den
Arbeitsschutz im Bereich der erneuerbaren Energien hin.
"Durch die Energiewende und die Umstellung auf eine nachhaltige
Wirtschaft entstehen derzeit viele neue, attraktive Berufsbilder -
aber eben auch neue Risiken", sagt Dr. Walter Eichendorf, stv.
Hauptgeschäftsführer der Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung
(DGUV). "Die gesetzliche Unfallversicherung beobachtet diese sehr
genau, um entsprechende Lösungen für Probleme der Arbeitssicherheit
und des Gesundheitsschutzes anbieten zu können." So fördere die
Berufsgenossenschaft Handel und Warendistribution beispielsweise die
Erarbeitung eines Rettungskonzepts für Unfallverletzte in
Offshore-Windanlagen durch das Berufsgenossenschaftliche
Unfallkrankenhaus Hamburg.
Wie Arbeitsschutz und Arbeitssicherheit zu einem wesentlichen
Element "grüner Arbeitsplätze" werden können, stellt die ILO, eine
Sonderorganisation der Vereinten Nationen, in einem neuen Report dar.
Weltweit arbeiten demnach bereits 4,2 Millionen Menschen im Bereich
erneuerbare Energien. Bis 2030 könnte die Zahl auf 30 Millionen
anwachsen.
"Für eine nachhaltige Entwicklung des Sektors dürfen die Risiken
bei der Herstellung, Installation und Wartung und später bei der
Entsorgung nicht übersehen werden", warnt Sabine Baun, Direktorin der
ILO Deutschland. "Sicherheit und Gesundheit der Arbeitnehmer im
Bereich der Umwelttechnologien und der erneuerbaren Energien müssen
zentraler Bestandteil der politischen Strategien für eine
Energiewende sein". Zudem müssten die Sozialpartner und die
Arbeitsaufsicht eine entscheidende Rolle beim Erkennen und bei der
Bewusstmachung der neuen Risiken spielen.
Der ILO-Report enthält zahlreiche Beispiele für die neuen
Herausforderungen für Sicherheit und Gesundheitsschutz im Bereich der
neuen Energien. Dazu gehört etwa die Verwendung neuartiger Stoffe wie
Cadmiumtellurid bei der Herstellung von Solarzellen. Etwa 15
gefährliche Substanzen finden sich in Photovoltaikanlagen, was bei
Produktion und Recycling berücksichtigt werden muss, aber auch im
Brandfall zu besonderem Schutzbedarf für Feuerwehrleute führt. Im
Bereich Biotreibstoffe wiederum, der bislang rund die Hälfte aller
"Green Jobs" im Energiebereich verzeichnet, sind Arbeiter
insbesondere Gefahren durch die Verwendung von Agrochemikalien sowie
durch Schadstoffe bei der Umwandlung in Treibstoff ausgesetzt.
Spezifische Präventions- und Schutzmaßnahmen sind auch gegen die
Risiken in der Wind- und Wasserenergie geboten, zum Beispiel durch
die schiere Größe beweglicher Teile.
Insgesamt bieten die Ãœbereinkommen und Empfehlungen der ILO zu
Sicherheit und Gesundheit bei der Arbeit wichtige Leitlinien für die
Erkennung und Bewältigung der Risiken auch im Umweltbereich, hält der
Report fest.
Der ILO-Report "Promoting Safety and Health in a Green Economy"
kann im Internet heruntergeladen werden unter www.ilo.org/berlin.
Eine Reihe von Interviews zu Arbeitsschutzfragen im Zusammenhang
mit erneuerbaren Energien gibt es unter
http://www.dguv.de/inhalt/presse/hintergrund/energiewende/index.jsp.
Ein Video-Podcast zum Welttag für Sicherheit und Gesundheit am
Arbeitsplatz von Dr. Joachim Breuer, Hauptgeschäftsführer der
Deutschen Gesetzlichen Unfallversicherung, sehen Sie hier:
http://www.dguv.de/inhalt/presse/podcasts/video-podcasts/index.jsp
Pressekontakt:
Stefan Boltz
Deutsche Gesetzliche Unfallversicherung (DGUV)
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Nicola Liebert
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