PresseKat - Delfinschützer siegen vor Oberlandesgericht

Delfinschützer siegen vor Oberlandesgericht

ID: 625929

(ots) - Das Oberlandesgericht (OLG) Hamm hat dem Hagener
"Wal- und Delfinschutz-Forum" (WDSF) zugestanden, die Delfinhaltung
auch weiterhin als kommerzielle Ausbeutung zu kritisieren und
Delfinarien-Betreiber öffentlich anzuprangern.

Aussagen des WDSF wie "Delfine leben in viel zu kleinen Käfigen",
"werden für Therapien missbraucht", "leiden in Gefangenschaft unter
Stress" und "unter katastrophalen Bedingungen" sind nach dem Urteil
des Oberlandesgerichts zulässig und genießen den Schutz der
Meinungsfreiheit.

Das OLG bestätigte dem WDSF mit seinem Iserlohner Rechtsanwalt
Gerd Schönfelder, dass es der Sinn von Meinungsäußerungen ist,
"geistige Wirkung auf die Umwelt ausgehen zu lassen, meinungsbildend
und überzeugend zu wirken", auch wenn die wirtschaftliche Position
eines Unternehmens nachteilig beeinflusst wird. Die Äußerungen des
WDSF sind ein die Öffentlichkeit interessierendes Thema des
Tierschutzes und der artgerechten Haltung, so der 13. Zivilsenat des
OLG.

Selbst ein Boykottaufruf ist zulässig, soweit er sich im Rahmen
der zulässigen Meinungsäußerung hält und die Tierschutzorganisation
sich dabei auf die zugestandenen Äußerungen beschränkt. (AZ OLG Hamm
I-13 U 174/11).

WDSF-Geschäftsführer Jürgen Ortmüller (58): "Wir werden unsere
weltweite Anti-Delfinarien-Kampagne gegen Delfinarien nun verstärkt
mit Unterstützung des Hollywoodstars und Oscar- und
Bambi-Preisträgers Richard O'Barry (WDSF-Kuratorium) fortsetzen. Die
Öffentlichkeit muss erfahren, wie katastrophal die Delfinhaltung
wirklich ist."

Zuspruch erfährt das WDSF dabei auch durch eine wissenschaftliche
Stellungnahme von Dr. Christian Schulze (Ruhr-Universität Bochum),
der für die verbleibenden Delfinen in Gefangenschaft eine Bahnenlänge
von 850 Metern vorsieht, "damit sie wenigstens eine Minute geradeaus




schwimmen können". Eine Auswilderung von Nachzuchten scheide
weitgehend aus, da die Meeressäuger das eigene Jagdverhalten in
Gefangenschaft verlernt hätten (www.wdsf.eu) .

Das WDSF fordert für die letzten beiden Delfinarien in Duisburg
und Nürnberg einen Geburtenstopp und ein Auslaufen der Delfinhaltung.



Pressekontakt:
Jürgen Ortmüller
WDSF-Geschäftsführer
Tel.: 0151 24030 952
www.wdsf.de


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Datum: 26.04.2012 - 15:30 Uhr
Sprache: Deutsch
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