(ots) - Es gibt Menschen, die glauben, sie stünden über
Recht und Gesetz. Sie missbrauchen ihre Macht, lassen foltern und
morden, um sie zu festigen. Sie werden getrieben von Gier, geschützt
durch die Angst der Menschen, die nicht aufbegehren, und die vielen
Profiteure, die nur das Funkeln der Diamanten sehen, nicht aber das
Blut, das an ihnen klebt. Der Schuldspruch des früheren
liberianischen Präsidenten Charles Taylor ist deshalb nicht nur ein
starkes Signal. Er macht Hoffnung, dass selbst der skrupelloseste
Diktator irgendwann vor einem irdischen Richter steht, der ihn zur
Rechenschaft zieht. Freiwillig aber wird das nicht geschehen. Syriens
Präsident Baschar al Assad wird bis zum bitteren Ende gegen sein Volk
ankämpfen. Omar al Baschir, Präsident des Sudan, wird per Haftbefehl
gesucht und ist kurz davor, einen neuen Krieg gegen den Süden zu
beginnen. Auch Taylor wurde jetzt nur wegen seiner Beteiligung an
Verbrechen in Sierra Leone verurteilt. In seiner Heimat Liberia
warten die Menschen bis heute vergeblich darauf, dass er für seine
Rolle während des Bürgerkriegs mit tausenden Toten vor den Richter
kommt.
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