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Energiewende startet in Neumünster

ID: 626926

(ots) - Die Energiewende startet in Neumünster: Die SWN
Stadtwerke Neumünster planen in den kommenden zehn Jahren rund 140
Millionen Euro zu investieren. Davon werden über ein Drittel in
Effizienzmaßnahmen am Standort in Neumünster fließen. Den Schwerpunkt
bilden Investitionen in die Erzeugung, also in Anlagen zur Produktion
von regenerativ erzeugtem Strom und Gas sowie deren Speicherung. Ziel
ist der führende grüne Energiedienstleister in Schleswig-Holstein zu
werden. Parallel dazu setzen die Stadtwerke Neumünster den engen
Dialog mit den Bürgern in Bürgerforen und lokalen Symposien fort.

Die beiden wesentlichen Säulen, auf denen die Investitionspläne
der SWN unter dem Stichwort "EnergiewendePlus" ruhen, sind: Effizienz
und regenerative Erzeugung. "Wir unterscheiden dabei ganz bewusst
zwischen zwei Arten von Projekten: jene, bei denen wir in konkrete
Planungen gehen und jene, bei denen wir Investitionen unter den
Vorbehalt einer sinnvollen wirtschaftlichen Lösung stellen",
erläuterte SWN-Geschäftsführer Matthias Trunk den Start der
"EnergiewendePlus" in Neumünster.

Die konkreten Projekte im Einzelnen sind:

Effizienzmaßnahmen ins Fernwärmenetz Neumünsters: Bereits
gestartet haben die SWN die Investitionen in Effizienzmaßnahmen.
Diese betreffen im Wesentlichen die Modernisierungs- und
Umstellungsmaßnahmen im Netz der Fernwärme von Dampf auf Heißwasser.
Bezogen auf einen Zeitraum von zehn Jahren fließen insgesamt rd. 51
Mio. Euro in das Fernwärmenetz sowie in die Errichtung einer neuen
Turbine, die vor allem den Einsatz von Kohle als Brennstoff
überflüssig machen soll. Ein wichtiger Beitrag zur Einsparung von
Kohlendioxid: Bei einer Ausbau- und Effizienzsteigerung von 26 GWh
Fernwärme können pro Jahr rd. 7.000 t CO2 eingespart werden.

Errichtung einer Biogasanlage: Ein wesentliches Vorhaben der




EnergiewendePlus ist die Gewinnung von Biogas aus speziell dafür
gezüchteten "Energie-Rüben". Dies dazu bei, die "Vermaisung" der
schleswigholsteinischen Landschaft zu vermeiden. Für die Anlage auf
dem Gelände des lokalen Abfallwirtschaftszentrums konnte die
Hofkontor Holding AG aus Büdelsdorf als Kooperationspartner gewonnen
werden. Mit einem Investitionsvolumen von rd. 20 Mio. Euro soll eine
Anlage entstehen, die aus 80.000 t Rüben pro Jahr 91 GWh Biogas
produziert. Eine Menge, die ausreicht, um 4.500 Einfamilienhäuser ein
Jahr lang mit Wärme zu versorgen. Dieses Projekt soll jetzt in die
Genehmigungsphase gehen. Die Inbetriebnahme ist Ende 2014 vorgesehen.

Beteiligung an einem Pumpspeicherkraftwerk: Die Technologie des
Pumpspeicherkraftwerks wird derzeit von Experten als die
aussichtsreichste Form der Speicherung überschüssig produzierten
Stroms angesehen. Auch hier wollen die SWN ihren Beitrag leisten,
indem sie sich an einer Anlage mit einem Anteil von bis zu 11 MWel
beteiligen. Ziel ist, bis 2019 ein Pumpspeicherkraftwerk in
Deutschland in Betrieb zu nehmen. Die Gesamtleistung würde mindestens
400 MW betragen und SWN könnte sich daran mit einem Volumen von
insgesamt rd. 14 Mio. Euro beteiligen.

Allein aus diesen konkreter geplanten Projekten ergibt sich eine
Gesamtinvestition von rd. 85 Mio. Euro in den kommenden zehn Jahren.
"Wir werden aber darüber hinaus sehr genau den Markt beobachten und
strecken bereits heute unsere Fühler aus, um bei Investitionen in
Windenergie, Biomasseanlagen und weiteren modernen Speicheranlagen
wie Wärmespeichern oder Power-to-Gas-Technologien dabei zu sein",
machte Matthias Trunk klar. Dabei stehe die wirtschaftliche
Machbarkeit immer im Vordergrund, damit die Stadtwerke Neumünster
auch in Zukunft auf einer soliden Basis stehen und so eine tragende
Säule der Energiewende sein können.

"Wir haben das Potenzial und die Kraft, Gesamtinvestitionen von
rund 140 Millionen Euro in der kommenden Dekade stemmen zu können und
damit unser Ziel, der führende grüne Energiedienstleister in
Schleswig-Holstein zu werden, zu erreichen", fasste
SWN-Geschäftsführer Matthias Trunk die Projektplanung zusammen. "Mit
diesem Programm wollen wir als gesamtes SWN-Team unseren Willen und
unsere Verantwortung, die Energiewende in Deutschland Wirklichkeit
werden zu lassen, unterstreichen." Um das Projekt der Energiewende
zum Erfolg zu bringen, braucht es ein klares Ziel und eine Vision: Im
Jahr 2020 wollen die SWN mehr als 50% der bilanziellen Strommenge aus
regenerativen oder nachhaltigen Erzeugungsanlagen gewinnen. Damit
würde der von der Bundesrepublik geplante Wert von 35 % deutlich
übertroffen. Die CO2-Emissionen sollen im Jahr 2020 damit im
Vergleich zur Bundesrepublik um ein Drittel geringer ausfallen.

Flankierend bieten die SWN Stadtwerke Neumünster mit dem "Forum
EnergiewendePlus" den Bürgern die Möglichkeit, mit ihrem
Energieversorger in den Dialog zu treten. Darüber hinaus sollen
regelmäßig Experten-Symposien mit lokalen Politik- und
Wirtschaftsvertretern veranstaltet werden.

Die SWN Stadtwerke Neumünster sind ein Energieversorger mit grüner
Vergangenheit: Bereits 1994 beteiligten sich die SWN an einem
kommunalen Windpark und 2005 fuhren in Neumünster die ersten
Schwerlasttransporter Deutschlands mit Erdgas. Heute werden die
Schwerlasttransporter der MBA-Flotte (Mechanisch-Biologische
Abfallbehandlungsanlage) und zwei Drittel des ÖPNV mit Erdgas
betankt, die PKW-Flotte der SWN besteht zu 85% aus Erdgasfahrzeugen.
Seit 2005 bietet die SWN Fernwärme mit dem Primärenergiefaktor "0"
an, 2008 zeichnete die Studien- und Fördergesellschaft der
Schleswig-Holsteinischen Wirtschaft e.V. die SWN Stadtwerke
Neumünster als "umweltfreundlichen Betrieb" aus.



Pressekontakt:
Nikolaus Schmidt
Leiter Energiepolitik | Pressesprecher
Telefon 04321 202-213
Telefax 04321 202-85213
Mobil 0151 12533854
E-Mail n.schmidt(at)swn.net


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Datum: 27.04.2012 - 14:36 Uhr
Sprache: Deutsch
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