(ots) - Der spanische Patient
Neue Hiobsbotschaften aus Südeuropa zeigen: Die Schuldenkrise ist
längst nicht bewältigt. Im Gegenteil, die Krise bricht immer wieder
auf, wie ein bösartiges Geschwür. Überraschend ist das kaum, denn
bislang sind zwar Wunden versorgt worden. Aber es ist noch nicht viel
geschehen, um die Ursachen der Probleme zu beseitigen.
Am Beispiel Spanien lässt sich dies aktuell gut beobachten. Zwar
hat die Regierung harte Sparprogramme auf den Weg gebracht. Damit
legt sie das Skalpell an zwei Wurzeln des Übels: überhöhte Ausgaben
und hohe Verschuldung. Doch lassen die segensreichen Wirkungen
solcher Operationen meist lange auf sich warten. Und bevor es so weit
ist, wird erst einmal alles noch viel schlimmer. In dieser Phase
befindet sich der spanische Patient zurzeit. Die Krise nährt dort
gegenwärtig die Krise. Die Immobilienblase ist geplatzt, die
Arbeitslosigkeit auf Rekordniveau gestiegen, und immer mehr
Unternehmen und Privatpersonen können ihre Kredite nicht mehr
bezahlen, was die Banken in bedrohliche Schräglage bringt.
Zu Recht gerät nun das europäische Krisenmanagement wieder in die
Kritik. Denn es zeigt sich: Fiskalpakte und Schuldenbremsen sind
richtig. Aber sie müssen ergänzt werden durch Wachstumsimpulse.
Deutschland, das im Gegensatz zu vielen EU-Partnern vor Kraft
strotzt, muss sich auf weitere Hilferufe einstellen.
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