(ots) - Wer will noch mal, wer hat noch nicht? Es scheint
ein regelrechter Wettbewerb darüber entbrannt zu sein, welcher
Politiker - egal ob in der ersten Reihe oder als Hinterbänkler
heimisch - sich am schärfsten von der Ukraine als Co-Ausrichter der
Fußball-EM distanziert. Boykottaufrufe allerorten. Der Umgang der
ukrainischen Führung mit Kritikern ist kein Kavaliersdelikt. Nein, er
ist sogar im höchsten Maße bedenklich und - wenn man es wirklich
ernst meint - stets und überall scharf zu verurteilen. Doch wo waren
die harschen Stimmen, als die Olympischen Spiele 2008 in Peking
ausgerichtet wurden, in einem Land, das die Menschenrechte nicht
achtet? Olympia biete "China die Chance, sich der Welt besser zu
präsentieren und der Welt die Möglichkeit, das Land besser
kennenzulernen". Sagte damals eine gewisse Angela Merkel über den
geschätzten Handelspartner. So lange die politische Kaste ihre
Haltung nach der Kosten-Nutzen-Rechnung wohlfeil einnimmt, ist dies
nur eins: populistische Symbolpolitik.
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