PresseKat - Energiegipfel im Kanzleramt / VKU: Energiewende geht nicht ohne Stadtwerke

Energiegipfel im Kanzleramt / VKU: Energiewende geht nicht ohne Stadtwerke

ID: 629118

(ots) - Heute findet ein Treffen zwischen Bundeskanzlerin
Merkel und einzelnen Akteuren der Energiebranche zur Energiewende
statt. "Die Stadtwerke sind mit ihrem dezentralen Geschäftsmodell ein
wichtiger Player, um die Energiewende erfolgreich umzusetzen", so
Hans-Joachim Reck, Hauptgeschäftsführer des Verbandes kommunaler
Unternehmen (VKU). Deutschland baut seine Energielandschaft um hin zu
einem dezentraleren System. Deswegen arbeiten die Stadtwerke und der
VKU in den verschiedenen Plattformen der Bundesregierung zur
Umsetzung der energiepolitischen Ziele aktiv und konstruktiv mit. "Es
stellt sich nun die Frage, wie die Ergebnisse eines solchen
"Spitzengespräches" bei der Bundeskanzlerin in die Arbeitsplattformen
einfließen sollen, und es stellt sich die Frage, warum die Stadtwerke
und ihr kommunaler Spitzenverband bei solchen Gesprächen im
Kanzleramt zum wiederholten Male nicht eingebunden sind?", so Reck.
"Wenn man darüber diskutiert, wie die verschiedenen Prozesse und
vielen Einzelmaßnahmen im Sinne eines stimmigen Gesamtsystems optimal
miteinander verzahnt werden könnten, sollten alle relevanten
Marktteilnehmer bei solchen Gesprächen dabei sein."

Für die Marktteilnehmer sei es wichtig, jetzt eine Debatte über
Kapazitätsmechanismen anzustoßen, Reck: "Wir müssen uns darüber
unterhalten, wie die beiden Märkte - der für Grünstrom und der für
konventionellen Strom - zusammengebracht werden können." Der Ausbau
der erneuerbaren Energien müsse unbedingt mit dem Zubau flexibler und
hocheffizienter Kraftwerke in Einklang gebracht werden. "Ohne zu
wissen, wie konventionelle Kraftwerke zukünftig ihr Geld einspielen,
wird keiner bereit sein, zu investieren. Nur ein novelliertes
Marktdesign kann die notwendigen Investitionen in neue Erzeugungs-
und Speicherkapazitäten ermöglichen, ohne die Versorgungssicherheit




und Netzstabilität zu vergessen." Der Ausbau der erneuerbaren
Energien müsse aber auch zusammengehen mit Versorgungssicherheit und
Netzstabilität, so Reck. Aktuell werden 97 Prozent der erneuerbaren
Energien auf der Verteilnetzebene eingespeist. "Damit ist diese
Netzebene ein entscheidender Schlüssel für den Umbau der
Energielandschaft. Diese Erkenntnis scheint sich aber bei
Bundesregierung und Bundesnetzagentur noch nicht durchgesetzt zu
haben."

Die deutschen Stadtwerke können beim Ausbau der erneuerbaren
Energien und dem Bau neuer, hocheffizienter Kraftwerke eine
entscheidende Rolle spielen, wenn die politischen Rahmenbedingungen
stimmen, so der VKU-Hauptgeschäftsführer. Als wichtigen Schritt beim
Ausbau der dezentralen Versorgung sieht Reck die Bundesregierung beim
Entwurf der Novelle des Kraft-Wärme-Kopplungsgesetzes (KWK-G) auf dem
richtigen Weg. "Die hoch effiziente KWK ist eine Technologie, die
Lösungen für viele Herausforderungen der Energiewende bietet."
Nachbesserungsbedarf sieht er jedoch bei der Höhe der Vergütungssätze
von Strom und Wärme, die in KWK-Anlagen produziert werden, die um
mindestens 0,5 Cent pro Kilowattstunde erhöht werden müssten, um
wirksame Impulse zum KWK-Ausbau zu setzen. "Die Stadtwerke wollen
deutlich mehr investieren als bisher. Derzeit stimmt der
wirtschaftspolitische Rahmen aber noch nicht", so Reck abschließend."

Der Verband kommunaler Unternehmen (VKU) vertritt über 1.400
kommunalwirtschaftliche Unternehmen in den Bereichen Energie,
Wasser/Abwasser und Abfallwirtschaft. Mit 236.000 Beschäftigten
wurden 2009 Umsatzerlöse von rund 94 Milliarden Euro erwirtschaftet
und etwa 8 Milliarden Euro investiert. Die VKU-Mitgliedsunternehmen
haben im Endkundensegment einen Marktanteil von 54,2 Prozent in der
Strom-, 67,7 Prozent in der Erdgas-, 76,3 Prozent in der
Trinkwasser-, 58,2 Prozent in der Wärmeversorgung und 12,8 Prozent in
der Abwasserentsorgung.



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Datum: 02.05.2012 - 13:25 Uhr
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