PresseKat - Geburtstagsüberraschung: "100 Jahre in 100 Minuten" / 1.000 Gäste erleben eine Revue zum

Geburtstagsüberraschung: "100 Jahre in 100 Minuten" /
1.000 Gäste erleben eine Revue zum 100. Geburtstag von Axel Springer

ID: 629639

(ots) - Kooperation mit Hamburger St. Pauli Theater/ In den
Hauptrollen Herbert Knaup und Leslie Malton/ Regie führte Ulrich
Waller / Das Buch schrieben Peter Huth, Benjamin von Stuckrad-Barre
und Ulrich Waller / Gastauftritte von Udo Lindenberg, Max Raabe und
Wilhelm Wieben

Showtime statt Festakt! Die rund 1.000 Gäste, die sich am Abend
des 2. Mai 2012 anlässlich des 100. Geburtstages von Axel Springer im
Berliner Axel-Springer-Haus einfanden, hatten sicher anderes
erwartet. Die üblichen Reden und Grußworte, dazu feierliche
Musikdarbietungen. Doch es gab keine einzige Rede. Was geboten wurde,
war kein Festakt, sondern eine 100-minütige Zeitreise durch das Leben
Axel Springers: Von der Unternehmensgründung über die Erfindung der
BILD-Zeitung und die Auseinandersetzung mit der Studentenbewegung bis
hin zur Bespitzelung des Verlegers durch die Stasi. Lebensstationen,
wichtige Wegmarken, Überraschendes und Widersprüchliches, Höhepunkte
und Tiefpunkte eines reichhaltigen Lebens: unterhaltsam von
Schauspielern, Sängern und Tänzern dargeboten. In den Hauptrollen
Herbert Knaup ("Das Leben der Anderen") als Axel Springer, Leslie
Malton ("Der große Bellheim") als Friede Springer, Peter Jordan als
Rudolf Augstein und Rainer Brandt als Erich Mielke.

Warum eine Revue?

Warum eine Revue? Mathias Döpfner, Vorstandsvorsitzender der Axel
Springer AG: "Man hätte bedeutende Persönlichkeiten, Freunde,
Weggefährten oder sogar treue alte Feinde bitten können, über ihre
Erinnerungen an Axel Springer zu berichten. Eine Reihe von
Lobeshymnen am Rednerpult. Doch was hätte dies mit Axel Springer zu
tun? Dem leidenschaftlichen Journalisten und Gründer, dem Mäzen und
Meinungsmacher, dem Lebemann, dem Freiheitskämpfer?" Döpfner spielt
im Prolog der Revue sich selbst, indem er einen Brief an Axel




Springer entwirft - eine ebenso ironische wie persönliche Annäherung
an einen Mann, den er selbst nicht kennengelernt hatte.

Döpfners fiktiver Brief an Axel Springer endet mit den Worten:
"Aufregend, bewegend, mal komisch, mal tragisch, manchmal großspurig,
niemals kleinkariert. Leidenschaftlich, bunt, klug und unterhaltsam,
leise und laut, wie Ihre Blätter. Wahrhaftig und widersprüchlich. Das
Leben als Revue. Passt besser zu Ihnen, fanden wir."

Ulrich Waller: "Axel Springer war ein fremder Kontinent für mich."

Die Revue orientiert sich an den prägenden und historisch
authentischen Lebensstationen Axel Springers und basiert zu einem
Großteil auf dokumentierten Zitaten. Vier Wochen wurde das Stück in
einem Neuköllner Hinterhoftheater einstudiert. Die insgesamt 120
verschiedenen Rollen wurden von neun Schauspielern plus einem
elfköpfigen Ensemble, bestehend aus Tänzern und Sängern, auf die
Bühne gebracht (Choreografie: Kim Duddy, Bühnenbild: Raimund Bauer)
sowie von einer Band begleitet (musikalische Leitung: Matthias
Stötzel). Das Stück wurde zeitgeschichtlich strukturiert durch
einordnende Nachrichtentexte, verlesen von dem langjährigen
Tagesschau-Sprecher Wilhelm Wieben. Die künstlerische
Gesamtverantwortung der Revue lag beim St. Pauli Theater, Hamburg.
Dessen Leiter Ulrich Waller, unter anderem bekannt durch das Musical
"Hinterm Horizont", führte Regie. Das Drehbuch schrieben
B.Z.-Chefredakteur Peter Huth und der Autor Benjamin von
Stuckrad-Barre gemeinsam mit Ulrich Waller. Udo Lindenberg, der wie
Axel Springer immer an die deutsche Wiedervereinigung glaubte, hatte
mit "Mädchen aus Ostberlin" einen musikalischen Gastauftritt, ebenso
Max Raabe mit dem Lied "Du bist nicht die Erste".

Ulrich Waller, der sich selbst zur Nachhut der 68er zählt, hatte
sich zur Vorbereitung durch Texte und Filmaufnahmen gearbeitet: "Axel
Springer, das war ein fremder Kontinent für mich." Waller weiter:
"Ich bekam schnell das Gefühl, dass Springer um einiges
vielschichtiger ist, als ich gedacht hatte."

Benjamin von Stuckrad-Barre: "Wir wollten Axel Springer lebendig
machen und zumindest für diese 100 Minuten aus dem Klischee-Kerker
erlösen. Unsere Intention war es, die Zuschauer zu animieren, sich
dieses Leben noch einmal frisch anzugucken."

Peter Huth: "Für seine Feinde war und ist Axel Springer immer nur
eine Institution, die bekämpft werden muss. Wir wollten die Person
Axel Springer zeigen. Mit seinen Stärken und seinen Schwächen - den
Menschen."

Die Zeitreise startet kurz nach dem zweiten Weltkrieg. Zu Beginn
der Revue erlebten die Zuschauer, wie Axel Springer die britischen
Militärbehörden charmant und gewitzt überzeugte, ihm die Lizenz als
Zeitungsverleger zu erteilen (Offizier: "Und von wem sind Sie
verfolgt worden?" Axel Springer: "Nur von den Frauen."). Es folgt
sein wirtschaftlicher und publizistischer Aufstieg zu einem der
erfolgreichsten aber auch umstrittensten Verleger Europas. Sein durch
nichts zu erschütternder Einsatz für die deutsche Wiedervereinigung,
sein Einsatz für die Aussöhnung zwischen Deutschen und Juden, die
Einflussnahme der Stasi auf die "Enteignet Springer-Kampagne" oder
die Konfrontation mit der Studentenbewegung - verdichtet auf 100
Minuten wird diese reichhaltige Biografie aufgefächert, Großtaten und
Fehler, unbekannt Seiten, Widersprüchliches, Licht und Schatten
herausgearbeitet. So wird auch der von zahlreichen Selbstzweifeln
geplagte Verleger gezeigt ("Ich habe keine Lust mehr. Ich werde den
Verlag verkaufen, ich werde alles verkaufen. Alles."). Mit der
Nachricht vom Fall der Mauer, dem Lebenstraum Axel Springers, enden
die 100 Minuten über sein Leben. Sein Herzschlag, der zuvor verstummt
war, setzt wieder ein und geht über in das Hämmern der Mauerspechte.
Waller: "Man hätte ihm gegönnt zu erleben, wie sich das Verbissene,
eingemauerte, Verbitterte in ihm auflöst, das ihn in seinen letzten
Jahren geprägt hat. Ich glaube, Springer wäre der erste gewesen, der
sich selbst noch einmal neu gedacht hätte."

Herbert Knaup: "Da gab es jede Menge Vorurteile."

Axel-Springer-Darsteller Herbert Knaup dachte zunächst an einen
Scherz, als ihm die Rolle angeboten wurde. Knaups Springer-Bild war
früher negativ: "Da gab es jede Menge Vorurteile." Heute sagt Knaup:
"Axel Springer war ein Machtmensch, der hinter allen Fassaden ein
Mensch blieb. (...) Dieser Mann, über dessen Leben ich kaum etwas
wusste, war offenbar ein Feuerwerk an Erfahrungen und Erlebnissen.
Daraufhin hatte ich große Lust, dieses Leben in dieser guten und
unterhaltsamen Form zu erzählen."

Für Leslie Malton war ihre Rolle etwas ganz besonderes: "Friede
Springer zu spielen und zu wissen, dass sie in der ersten Reihe
sitzen wird, ist eine spannende und interessante Herausforderung."

Von Swing bis Rock reichte die musikalische Bandbreite von
Matthias Stötzel, Professor an der Musikhochschule Hamburg, und
seiner fünfköpfigen Band. Das 20 Meter breite Bühnenbild gestaltete
Raimund Bauer, Professor an der Hochschule für Bildende Künste in
Hamburg. Das Kostümbild, entworfen von Ilse Welter-Fuchs, zeigte die
Modewelt der Nachkriegszeit bis in die Achtzigerjahre.

Diese Presseinformation (auch in englischer Sprache), Foto-,
Video- sowie weiteres Pressematerial sind unter
www.axelspringer.de/einhundert abrufbar.



Pressekontakt:
Michael Schneider
Tel: + 49 (0) 30 25 91-7 76 44
michael.schneider(at)axelspringer.de


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Datum: 02.05.2012 - 19:49 Uhr
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