(ots) - Es ist eine traurige Bilanz: 67 Journalisten wurden
2011 weltweit getötet. In diesem Jahr sind es bereits 21, mehr als
160 Reporter sitzen derzeit in Haft. Sie werden beobachtet, entführt,
geschlagen und eingesperrt. Die Liste der Länder, in denen eine freie
Presse verfolgt wird, markiert zugleich die Abwesenheit oder
zumindest die Krise der Demokratie: Darunter sind China, Iran,
Syrien, Somalia, Pakistan und auch die Türkei. Autoritäre Regierungen
fürchten freie Nachrichten und Informationen, denn sie sind die
ersten Anlässe für Veränderungen. Wo Medien nicht über Unrecht,
Affären, Korruption und Machtmissbrauch berichten können, verändert
sich nichts. Das ist im Sinne der Mächtigen. Eine öffentliche
Kontrolle findet nicht statt, keine freie Meinungsbildung, keine
Debatte. Wo die Menschen stumm bleiben müssen, herrscht
Unterdrückung. So versuchten die arabischen Diktatoren nicht nur, die
Proteste im Keim zu ersticken, sondern auch die Berichte. Die
Pressefreiheit ist die Grundlage einer demokratischen Gesellschaft,
in Deutschland ist sie von der Verfassung geschützt. Wofür die
Menschen in Ägypten, Syrien und Libyen ihr Leben riskieren, das ist
für uns beinahe schon zu selbstverständlich. Doch auch hier ist
Wachsamkeit angebracht. Der Staat bleibt neugierig, und extreme
Ideologen sehen in kritischen Medien ihren ersten Feind. Jüngste
Angriffe von Rechtsradikalen auf eine Tageszeitung in Cottbus belegen
dies.
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