(ots) - Machtlose USA
Die gegenseitige wirtschaftliche Abhängigkeit zwischen den USA und
China ist bereits gewaltig, und wird weiter wachsen. Dass damit die
Gegensätze gerade in Fragen grundlegender Menschenrechte nicht
automatisch abnehmen, zeigt das Beispiel des chinesischen
Bürgerrechtlers Chen Guangchenq. Das Regime in Peking kopiert Teile
des kapitalistischen westlichen Systems auf beeindruckende Art, ohne
jedoch demokratische Reformen einzuleiten. Coca-Cola und Lager für
politische Häftlinge passen im Reich der Mitte zusammen. Das
Schicksal der Dissidenten offenbart die diktatorischen Züge des
kommunistischen Staatsapparats.
Die USA, auch wenn sie selbst ihren Idealen nicht immer gerecht
wurden, haben sich bislang als Schutzmacht für die Opfer von
Unterdrückung und Willkür eingesetzt. Im Fall von China reicht der
Einfluss Washingtons jedoch nicht mehr aus, sich als Anwalt der
Menschenrechte zu geben. Selten hat eine US-Außenministerin so
herumlaviert wie Hillary Clinton in Peking. Es dürfte kein Zufall
sein, dass der in die US-Botschaft geflohene Dissident kurz vor
Clintons Staatsbesuch wieder in die Fänge der chinesischen
Staatsgewalt gelangte. Der blinde Bürgerrechtler fleht jetzt
stellvertretend für Tausende Oppositionelle um Asyl. Richtig ist aber
auch: Die Mehrheit der Chinesen hat sich mit den Realitäten im Reich
der Mitte arrangiert.
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