(ots) - Hoher Preis für unsere Grundrechte
Der perfide Plan der Provokateure von Pro NRW ist aufgegangen: Sie
haben die einst als Sinnbild für Meinungsfreiheit hochgehaltenen
"Mohammed-Karikaturen" missbraucht, um den gewaltbereiten Teil der
Salafisten zu provozieren. Die sind in ihrer religiösen Verblendung
in die Falle getappt und haben mit dem Gewaltexzess die Vorurteile
bestätigt, die Pro NRW schürt. Jetzt liegen zwei Polizisten durch
Messerstiche verletzt im Krankenhaus, weil sie das grundgesetzlich
verbürgte Recht auf Demonstrationsfreiheit verteidigt haben, indem
sie den Rechtsextremen ihren Auftritt ermöglichten. Der Preis, den
unsere freiheitliche Gesellschaft zur Verteidigung ihrer Werte am
Wochenende gezahlt hat, ist hoch.
Es bleibt die Erkenntnis, dass nach den Ereignissen von Bonn wohl
auch dem Letzten klar sein muss, dass die beiden extremistischen
Gruppen mehr gemeinsam haben, als ihnen selbst lieb ist: Sie lehnen
entscheidende Grundsätze unserer Verfassung ab und sind deswegen
demokratiefeindlich. Verbote helfen da wenig. Was heute untersagt
wird, taucht morgen unter neuem Namen wieder auf. Eine wehrhafte
Demokratie muss in der Lage sein, ihre Feinde zu bekämpfen, indem sie
die eigenen Vorteile gegenüber menschenfeindlichen Ideologien unter
Beweis stellt. Daran sollten sich alle beteiligen. Egal welcher
Partei oder Religion sie angehören. Dieses Engagement müssen uns
unsere Grundrechte wert sein.
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