Zehn Jahre nachdem das Oberste Gericht ihre
Schließung anordnete, ist Indiens illegale Straße
für "Menschensafaris" immer noch zugänglich.
(firmenpresse) - Die Andamanenstraße im Zentrum der Kontroverse um "Menschensafaris" bleibt weiterhin geöffnet, genau zehn Jahre nachdem Indiens Oberstes Gericht ihre Schließung anordnete.
Die Andaman Trunk Road (ATR) führt quer durch das Gebiet der Jarawa-Indigenen und wurde auf internationaler Ebene stark kritisiert, weil sie die Ausbeutung des indigenen Volkes ermöglicht.
"Menschensafaris" bieten Touristen die Möglichkeit, Jarawa zu "sichten", als wären sie Tiere in einem Park. Die Touren wurden 2010 erstmals von Survival aufgedeckt.
Die Jarawa werden mit Süßigkeiten und Keksen angelockt, die ihnen aus Autos zugeworfen werden.
Ein Artikel in der britischen Zeitung The Observer enthüllte, wie Touristen und Polizisten das Reservat betreten, um das Volk zu beobachten und zu filmen.
Bereits im Mai 2002 wurden die Behörden der Andamanen Inseln von Indiens Obersten Gericht dazu aufgefordert, die ATR zu schließen. Die Behörden weigern sich jedoch seither, dem Folge zu leiten. Survival-Mitarbeiterin Sophie Grig ist auf die Andamanen gereist, um sich für die Schließung der Straße und die Errichtung einer alternativen Route einzusetzen.
Survival Internationals Direktor Stephen Corry sagte heute: "Auch wenn die Behörden auf den Andamanen Maßnahmen einführen, um zu versuchen die Nutzung der Straße zu regulieren, packen sie das Problem nicht an der Wurzel. Tatsache ist, dass immer noch 250 Fahrzeuge pro Tag in das Reservat fahren. Nur mit der Schließung der Straße kann sichergestellt werden, dass die Jarawa ihr Recht auf Selbstbestimmung erhalten."
Lesen Sie diese Meldung online: http://www.survivalinternational.de/nachrichten/8304