(ots) - Politik scheint oft kompliziert und anstrengend zu
sein. Doch es geht um etwas ganz Einfaches. Die Politik regelt, wie
wir zusammenleben und wie viel Geld wir haben. Das geht jeden an.
Dennoch wird die Kluft zwischen den Bürgern und der Politik immer
größer. Für die Demokratie - der besten aller Staatsformen - ist das
eine alarmierende Entwicklung.
Viel ist schon über die Schuld der Politiker gesagt worden. Über
ihre Intrigen, über ihre alltagsferne Sprache, ihr zu langes
Taktieren und über ihre schwammigen Positionen. Alles richtig. Aber:
Der verbreitete Verdruss über Politiker und ihr Verhalten - er sollte
eher zu einer verstärkten Einmischung führen. Denn gerade davon lebt
eine Demokratie - es geht um die Teilhabe des Bürgers, um
Identifikation und Bewusstsein. Der Bürger ist ebenso gefordert wie
der Politiker, um für die Funktionsfähigkeit der Demokratie zu
sorgen, um sie mit Leben zu füllen. Und das Mitmachen beginnt mit dem
Informiert-Sein.
Die Schule ist der Ort, an dem diese Haltung vermittelt werden
muss. Wenn dies im noch stärkeren Maße geschieht, dann kann es keine
Bedenken gegen ein Wahlrecht ab 16 Jahren geben. Es ist das richtige
Alter für diese Art der staatsbürgerlichen Einbindung der jungen
Menschen - auch auf Bundes- und EU-Ebene.
Der neue Einklang zwischen Politik und Bürgern - er wird noch eine
Weile brauchen. Aber es muss ein Anfang gemacht werden. Das kann auch
über ein Gesetz sein - zur Absenkung des Wahlalters von 18 auf 16
Jahren.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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