(ots) - Peinliche Panne statt prächtiger Party
Was für eine Blamage! Die Geschäftsführung des
Hauptstadtflughafens wird sich in nächster Zeit zahlreiche
unangenehme Fragen gefallen lassen müssen. Der kurzfristig geplatzte
Termin für den Start verärgert nicht allein die Regierungschefs in
Berlin und Brandenburg, Klaus Wowereit und Matthias Platzeck. Dass
die furiose Flughafen-Feier ins Wasser fällt, festigt den Ruf eines
Pannen-Airports. Wie bei der umstrittenen Hamburger Elbphilharmonie
zeigt sich, dass gigantische Großprojekte in Millionenstädten enorm
schwer zu steuern sind. Dass die Gefahr für die Planer groß ist, sich
zu überheben. Und dass eine staatliche Beteiligung oft nicht zu einer
größeren Termintreue und Qualität führt.
Zu den vielen technischen Problemen und Querelen kommt beim
Hauptstadtflughafen noch die Frage der gestiegenen Kosten hinzu.
Zusätzlich dürfte jetzt eine langwierige juristische Aufarbeitung
folgen, bei der es um Schadenersatzforderungen geht. Immerhin: Wenn
die Verschiebung zu etwas mehr Bescheidenheit in Berlin führt, hätte
die Sache auch ihr Gutes. Und zweifellos ist es richtig, den Termin
für die Eröffnung erneut zu verschieben. Auch wenn die Verzögerung
ziemlich teuer wird und höchst ärgerlich ist: Sicherheit hat
unbedingt Vorrang, gerade beim Brandschutz. 1996 kamen bei einem
Schwelbrand im Düsseldorfer Flughafen 17 Menschen um. So ein Unglück
darf sich nicht wiederholen.
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