(ots) - Alarmierend
Schwach in Mathe oder einem anderen Schulfach? Halb so schlimm,
darüber sehen Ausbilder heute schon mal hinweg. Denn auf dem
Lehrstellenmarkt gibt es alarmierende Veränderungen. Sind früher
Zehntausende Lehrstellensuchende unversorgt geblieben, führen
rückläufige Schülerzahlen mittlerweile zu einer wachsenden
Bewerberlücke. Allein im Bereich der Industrie- und Handelskammern
dürften im laufenden Jahr 80 000 Ausbildungsstellen unbesetzt
bleiben: Auf die Dauer wird dies die Wirtschaft deutlich bremsen.
Was ist zu tun? Kopfnoten für Betragen und Fleiß, wie sie jetzt
wieder gefordert werden, sind sicherlich eine wertvolle Hilfe. Denn
Schwächen in einzelnen Schulfächern können durchaus einmal
ausgeglichen werden, wenn jemand Einsatzbereitschaft und
Persönlichkeit zeigt. Grundsätzlich aber kann es nicht sein, dass
jährlich Tausende von jungen Leuten ohne Abschluss die Schulen
verlassen und drei Viertel der Betriebe über schwache oder nicht
ausbildungsreife Bewerber klagen. Allein an übertriebenen
Anforderungen dürfte das nicht liegen. Es ist deshalb höchste Zeit zu
handeln: etwa bei der Förderung lernschwacher Schüler oder dem Ausbau
von Betriebspraktika und dualen Ausbildungsgängen, aber auch in der
Lehrerausbildung, die oft genug den Bezug zur außerschulischen Praxis
vermissen lässt.
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