(ots) - Fehlende Streitkultur durch Führungsschwäche bei
den Republikanern als zentrales Problem / Lob für das
Krisenmanagement der Europäischen Zentralbank / Größte Gefahr für
Investment-Profis ist das eigene Ego
Die Investment-Legende Warren Buffett geht mit der US-Politik hart
ins Gericht. Vor allem vermisst der 81-Jährige schon seit Längerem
eine zielführende Streitkultur. "In den vergangenen ein oder zwei
Jahren ist die Politik in den USA besonders hässlich geworden",
kritisierte Buffett, Chef der Investmentholding Berkshire Hathaway,
im Exklusiv-Interview mit 'Börse Online' (Ausgabe 20/2012, EVT 10.
Mai). Das liege zum großen Teil an fehlenden Anführern in den Reihen
der Republikaner.
Für das Management der Schuldenkrise in Europa fand Buffett
dagegen lobende Worte. "Die Maßnahmen von EZB-Chef Mario Draghi waren
absolut richtig und notwendig", versicherte er. Dies sei ein
wichtiger Schritt gewesen, aber natürlich seien die fundamentalen
Probleme damit noch nicht gelöst. "Denn die Krise droht auf die
europäischen Banken überzuspringen - und das darf ein Geldpolitiker
definitiv nicht zulassen", mahnte Buffett. Eine Prognose über den
weiteren Krisenverlauf wagte er nicht. "Da wird noch einiges kommen -
wir wissen noch immer nicht, wie der Film endet."
Im 'Börse Online'-Interview sprach Buffett auch über das Geheimnis
seines Erfolges. Die größte Gefahr für Investment-Profis lauert
demnach in der Versuchung, die persönliche Eitelkeit zu befriedigen.
"Das eigene Ego ist bei jeder Art von Entscheidung im Weg", erklärte
der Superinvestor. "Man sollte es also so weit wie möglich
heraushalten, auch aus Beziehungen zu Menschen oder aus der Erziehung
der Kinder." Wie man dies lernen könne, wisse er nicht, "aber wenn
man wie ich 81 Jahre ist und es noch nicht kann, hat man ein
Problem."
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