(ots) - Es mag Wahlkampfmasche sein oder nicht. Auf jeden
Fall stellt sich Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) in der
Diskussion über das umstrittene Fracking bei Erdgasbohrungen zu Recht
auf die Seite der Skeptiker.
Es ist richtig, neue Gasbohrungen mit der umstrittenen Methode
erst wieder zu genehmigen, wenn die Risiken des Chemikalieneinsatzes
in befriedigender Weise geklärt sind.
Auf die Tagesordnung gehört auch eine Reform des Bergrechts. An
künftigen Genehmigungsverfahren müssen die Kommunen in weit größerem
Maße als bisher beteiligt werden. Umweltrisiken bestehen vor allem,
wenn unter Einsatz wassergefährdender Stoffe gefrackt wird. Deshalb
sollte eine Umweltverträglichkeitsprüfung zwingend vorgeschrieben
werden. Zudem sind die Wasserbehörden verpflichtend zu beteiligen. Zu
unterstützen ist auch die Bemühung im Europäischen Parlament,
europaweit vergleichbar hohe Sicherheitsstandards einzuführen.
Nur Transparenz schafft Vertrauen und eröffnet Politik und
Wirtschaft die Chance, bisher unerschlossene Energiereserven nutzbar
zu machen.
Wenn Menschen, Grundwasser und Umwelt nicht gefährdet werden, ist
gegen neue Techniken der Energieförderung nichts einzuwenden. Solange
aber keine ausreichend fundierten wissenschaftlichen Kenntnisse zu
den Auswirkungen von Fracking vorliegen, dürfen keine Fakten
geschaffen werden. Die Technik hat Risiken, sagen Wissenschaftler.
Aufgabe der Politik ist es, zu klären, ob sie beherrschbar sind.
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Andreas Kathe
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