(ots) - Missverständnisse waren es also, die bei den
Katholischen Kliniken entstanden sind. Missverständnisse, die einen
fast eineinhalbjährigen Rechtsstreit nach sich gezogen haben, der
nach Klinikangaben mit 3,2 Millionen Euro zu Buche schlägt, weil neue
Strukturen geschaffen werden müssen, die Belegung rückgängig war und
ein Abfindung fällig wird. Gut, Missverständnisse haben wir alle mal.
Meistens lassen sie sich im Dialog schnell aus der Welt räumen. Die
Schiedsstelle der Caritas hat dies getan und Dr. Kuhn Recht gegeben.
Unmissverständlich. Und dennoch zieht der Klinikverbund vor das
Arbeitsgericht in Oldenburg und beharrt auf seinen Standpunkt.
Spätestens zu diesem Zeitpunkt sollten doch alle Missverständnisse
ausgeräumt gewesen sein. Nachhilfe bekam die Geschäftsführung von der
Richterin, die ebenfalls dem Chefarzt Recht gab. Das war im
vergangenen September und prinzipiell dürfte allen klar gewesen sein,
dass eine weitere Zusammenarbeit gar nicht mehr möglich ist. Ein
Nachfolger war gefunden, zusätzliche Ärzte eingestellt. Eine passende
Gelegenheit, klare Verhältnisse zu schaffen, damit der gute Ruf der
Klinik nicht leidet.
Und trotzdem dauert es noch weitere acht Monate, bis sich die
Geschäftsführung mit dem Chefarzt einigt. Zeit, die sicherlich besser
genutzt worden wäre. Sowohl für die Klinik, die sich um die künftige
Ausrichtung hätte kümmern können, als auch für Dr. Kuhn, der statt am
OP-Tisch Menschen wieder auf die Beine zu helfen, zur Untätigkeit
verdammt war.
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Oldenburgische Volkszeitung
Andreas Kathe
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