(ots) - Das Olympische Feuer lodert wieder. Gestern wurde
die Flamme für die Londoner Spiele im Heiligen Hain von Olympia
entzündet. Das ist der einzige Lichtblick in Griechenland. In Athen
geht das Ringen um eine Regierungsbildung in die dritte Runde.
Möglicherweise führt das Patt im Parlament zu Neuwahlen. Mit
Prognosen über ihren Ausgang sollte man vorsichtig sein. Drei von
vier Griechen wollen in der Währungsunion bleiben. Konservative und
Sozialisten werden versuchen, mit dem Motto "Euro oder Drachme" die
Wähler um sich zu scharen. Ob das gelingt, ist offen. Vielleicht wird
sich die Zersplitterung der Parteienlandschaft fortsetzen. Dann wäre
das Land erst recht unregierbar. Oder jene Kräfte, die den Sparkurs
sofort beenden wollen, werden weiter gestärkt und können eine
Regierung bilden. Das würde wohl den Abschied Griechenlands von Euro
und EU bedeuten. Selbst wenn die pro-europäischen Kräfte die neue
Regierung bilden: Weitermachen wie bisher kann sie nicht. Eine
Sparpolitik, die täglich tausend Jobs vernichtet, das Land in die
Rezession treibt und immer mehr Menschen in die Armut stürzen lässt,
ist eine gescheiterte Politik. Griechenland muss sparen, sich
reformieren. Aber das Land braucht eine Wachstumsperspektive. Die
Protestwahl vom Sonntag ist ein Warnsignal. Es geht um mehr als die
Wahl zwischen Euro und Drachme. Die Demokratie in Griechenland steht
auf dem Spiel.
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